Drei von sechs Leopard 2R Ukraine verliert seltene Spezialfahrzeuge bei Angriff
12.06.2023, 09:54 Uhr Artikel anhören
In der Region Saporischschja finden seit Tagen schwere Kämpfe statt.
(Foto: picture alliance / Photoshot)
Bei einem gescheiterten Durchbruchsversuch im Süden der Ukraine verlieren Kiews Truppen einige Spezialfahrzeuge, darunter drei Minenräumpanzer vom Typ Leopard 2R. Finnland hatte der Ukraine insgesamt sechs Exemplare geliefert.
Ukrainische Pioniereinheiten der 33. mechanisierten Brigade und der 47. Angriffsbrigade haben einem Medienbericht zufolge in der vergangenen Woche bei einem Angriff in der Region Saporischschja schwere Verluste erlitten. Wie das US-Magazin "Forbes" mit Verweis auf russische Drohnenaufnahmen schreibt, gingen am Donnerstagmorgen südlich des Dorfes Mala Tokmatschka nahe des Ortes Robotyne mindestens fünf Spezialfahrzeuge verloren. Demnach handelt es sich um drei aus Finnland stammende Leopard 2R, ein IMR-2 aus sowjetischer Produktion sowie einen deutschen Bergepanzer 2.
Schmerzlich dürfte der Verlust der Leopard 2R sein, von denen die Ukraine sechs Exemplare erhalten hatte. Der Leopard 2R ist ein schweres Minenräumfahrzeug und wurde vom finnischen Rüstungskonzern Patria entwickelt. Als Basis dient der Kampfpanzer Leopard 2A4.
"Forbes" zufolge waren die finnischen Streitkräfte mit dem Leopard 2R unzufrieden, da der Panzer mit den felsigen Böden in Finnland Probleme hatte. Aus diesem Grund habe die Regierung in Helsinki entschieden, alle sechs verfügbaren Leopard 2R als Waffenlieferung an die Ukraine zu übergeben.
Ob die Fahrzeuge etwa durch Minen oder Luftangriffe zerstört wurden, sei unklar. Frontalangriffe auf feindliche Befestigungsanlagen gehören in der Regel zu den schwierigsten und potenziell verlustreichsten Operationen in der Bodenkriegsführung, merkt "Forbes" an. Selbst die am besten ausgerüsteten Armeen müssten damit rechnen, dass sie bei einem erfolgreichen Durchbruch etwa die Hälfte ihrer Angriffskräfte verlieren. Selbst wenn die Ukraine alle Leopard 2R verlieren sollte, geht "Forbes" nicht davon aus, dass die ukrainische Gegenoffensive dadurch aufgehalten werde, da Kiew noch über andere Minenräumfahrzeuge verfüge.
Der Sektor südlich von Mala Tokmatschka ist laut dem Bericht von strategischer Bedeutung. Das Dorf liegt rund 40 Kilometer nördlich des Verkehrsknotenpunkts Tokmak, von wo aus Hauptstraßen nach Melitopol und Berdjansk am Asowschen Meer führen. Sollte es den ukrainischen Streitkräften gelingen, die Minenfelder südlich von Mala Tokmatschka zu durchbrechen und Richtung Melitopol vorzustoßen, könnten sie die russischen Streitkräfte in zwei Teile teilen, spekuliert "Forbes".
Quelle: ntv.de, jpe