Johannes Vogel im Frühstart Ukrainer sollten Deutsch "on the job" lernen
19.06.2024, 10:36 Uhr Artikel anhören
FDP-Vize Johannes Vogel nimmt die Flüchtlinge aus der Ukraine in Schutz: Ihm zufolge flüchten sie ganz sicher nicht, um in Deutschland Sozialleistungen zu genießen. Die Aufnahme von Arbeit müsse trotzdem schneller erfolgen.
Der stellvertretende FDP-Chef Johannes Vogel lehnt die Unterstellung, Ukrainer kämen wegen der Sozialleistungen nach Deutschland, strikt ab. Es seien Kriegsflüchtlinge, die den Schutz Deutschlands verdienten, sagte er im Frühstart von ntv. Dennoch seien andere europäische Länder bei der Aufnahme von Ukrainern in den Arbeitsmarkt besser. Daher müsse die Integration in den Arbeitsmarkt verbessert werden.
"Ich glaube, es liegt in erster Linie daran, dass wir zu lange in Deutschland nicht schnell genug auf Vermittlung umgeschaltet haben", sagte Vogel. Hierzulande habe man zu stark auf Sprachkurse und Qualifikation gesetzt. "Andere Länder kümmern sich schneller darum, auch vielleicht mit weniger ausgeprägten Sprachkenntnissen, Menschen in den Arbeitsmarkt zu bringen. Und dann lernt man die Sprache eben 'on the job'", so Vogel.
Grundsätzlich müsse Deutschland bei der Integration von Ukrainern in den Arbeitsmarkt besser werden. "Da muss der Job-Turbo des Arbeitsministers auch noch mehr Tempo aufnehmen, die Menschen schnell auch in den Job zu bringen."
Sowohl die heute beginnende Innenministerkonferenz und die morgige Ministerpräsidentenkonferenz werden sich mit der Asyl- und Migrationsproblematik befassen. Speziell an die Ministerpräsidentenkonferenz richtete Vogel die Aufforderung, die Sondierung von Asylverfahren außerhalb der Europäischen Union voranzutreiben. "Ich halte das für einen ganz zentralen Hebel, um die irreguläre Migration runterzubringen", sagte Vogel. Die Koalition wolle ja die reguläre Migration in den Arbeitsmarkt "hochbringen" und die irreguläre Migration senken.
Auf weitere Drittländer neben Albanien, in denen Asylverfahren stattfinden könnten, wollte sich Vogel nicht festlegen. "Aber ich glaube, wenn wir irreguläre Migration wirklich runterbringen wollen, und, ganz wichtig, das Sterben im Mittelmeer beenden wollen (…), dann muss es möglich sein, Asylverfahren außerhalb der Europäischen Union durchzuführen." Zugleich forderte Vogel eine Ausweitung der Seenotrettung.
Quelle: ntv.de, ako