Politik

"Solche Aussagen sind schädlich" Ukrainische Brigade kritisiert Kiews Informationspolitik

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Soldaten der 3. separaten Sturmbrigade während einer Übung Anfang September.

Soldaten der 3. separaten Sturmbrigade während einer Übung Anfang September.

(Foto: picture alliance / abaca)

Im Netz verkündet die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Maljar die Befreiung der Ortschaft Andrijiwka bei Bachmut. Wenig später löscht sie ihren Eintrag. Eine in der Gegend aktive Einheit dementiert Maljars Aussage und übt Kritik an ihrer Informationspolitik.

In ihrer Gegenoffensive setzt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben die russischen Truppen bei der Stadt Bachmut im Donbass weiter unter Druck. Um drei Dörfer südlich der Stadt werde hart gekämpft, teilte die dort eingesetzte 3. separate Sturmbrigade mit.

In einem seltenen Fall von Widerspruch gegen die eigene Führung dementierte die Einheit indes Kiewer Angaben, das Dorf Andrijiwka südlich von Bachmut sei bereits erobert. Dies hatte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar mitgeteilt. "Andrijiwka gehört uns. Wir festigen unsere Positionen", schrieb sie auf Telegram. Später löschte sie den Eintrag und sprach von einer "Kommunikationspanne".

"Solche Aussagen sind schädlich, gefährden das Leben der Truppe und beeinträchtigen die Durchführung von Kampfeinsätzen", kritisierte die Militäreinheit vor Ort. "Die Aussage über die Einnahme von Andrijiwka ist falsch und verfrüht." Maljar postete später: "Es gab Erfolge in Andrijiwka und es gibt aktuelle schwere Kämpfe."

Die russische Armee und die Söldnertruppe Wagner hatten Bachmut nach monatelangen Kämpfen mit schwersten Verlusten im Mai unter Kontrolle gebracht. Die ukrainischen Truppen verteidigten die völlig zerstörte Stadt hinhaltend, damit die russische Armee sich aufreibt. In ihrer Gegenoffensive versuchen die Ukrainer nun, an den Flanken von Bachmut vorzudringen.

Die umkämpften Dörfer Klischtschijiwka, Andrijiwka und Kurdjumiwka liegen an einer Eisenbahnlinie, die derzeit nach ukrainischer Darstellung die Front bildet. Russische Militärblogger hatten zuletzt über den Rückzug der russischen Truppen aus Andrijiwka und Klischtschijiwka berichtet. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

Die 3. separate Sturmbrigade wurde im vergangenen Herbst gegründet. Den Grundstock der Freiwilligeneinheit bildeten Veteranen des damaligen Regiments Asow. Nach eigenen Angaben ist der Verband seit Anfang des Jahres im Raum Bachmut aktiv.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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