Politik

Panzer und Haubitzen gefordert Ukrainischer Armeechef: Kein Zweifel, dass sie Kiew wieder angreifen

Der ukrainische Oberkommandierende Saluschnyj rechnet bald mit einer erneuten russischen Offensive.

Der ukrainische Oberkommandierende Saluschnyj rechnet bald mit einer erneuten russischen Offensive.

(Foto: imago images/Ukrinform)

Wenn es schlecht läuft, könnte bereits Ende Januar eine nächste russische Offensivwelle über die Ukraine rollen. Die Hauptstadt wird dabei früher oder später wieder Angriffsziel sein, da ist sich der Oberkommandierende Saluschnyj sicher. Er stellt auch ganz konkrete Waffenforderungen für die Verteidigung.

Der ukrainische Oberkommandierende Walerij Saluschnyj rechnet im kommenden Jahr mit einer neuen russischen Großoffensive. "Im schlimmsten Fall Ende Januar", sagte er in einem Interview mit der britischen Zeitschrift "Economist". Die Russen würden rund 200.000 frische Soldaten dafür ausbilden.

Die ukrainische Armee ihrerseits bereite ebenfalls eigene Reserven dafür vor. Ob die Offensive im ostukrainischen Donbass starten werde, im Süden, oder aus der nördlich angrenzenden Ex-Sowjetrepublik Belarus mit Stoßrichtung direkt auf Kiew, könne er noch nicht sagen. Dennoch werde die ukrainische Hauptstadt früher oder später erneut Ziel sein. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie Kiew erneut angreifen werden", sagte Saluschnyj.

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Zudem hat er neue Waffen für einen Sieg über die russische Armee gefordert. "Ich brauche 300 Kampfpanzer, 600 bis 700 Schützenpanzer und 500 Haubitzen", sagte der 49-Jährige weiter. Damit sei es möglich, die russischen Truppen auf die Positionen vor dem Einmarsch am 24. Februar zurückzudrängen, sagte Saluschnyj. Derzeit erhalte er jedoch weniger Mittel, als er benötige. Größere Operationen seien damit nicht durchführbar, trotzdem werde gerade eine neue ausgearbeitet. "Sie ist auf dem Weg", versicherte der General.

Russland ist Ende Februar in die Ukraine einmarschiert. Bereits Ende März musste sich die russische Armee aus der Umgebung der Hauptstadt Kiew zurückziehen. Insgesamt haben die von Saluschnyj befehligten ukrainischen Einheiten den Russen inzwischen mehr als die Hälfte des seit Februar eroberten Territoriums wieder abgerungen. Dennoch kontrolliert Moskau einschließlich der bereits 2014 annektierten Krim weiter gut 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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