Politik

Ukrainer rücken in Luhansk vor Kiew schließt Waffenruhe über Feiertage aus

Die Situation an der Front hat sich laut dem stellvertretenden Generalstabschef Olexij Hromow nicht wesentlich geändert.

Die Situation an der Front hat sich laut dem stellvertretenden Generalstabschef Olexij Hromow nicht wesentlich geändert.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach Russland machen auch die ukrainischen Truppen klar, dass die Waffen über Weihnachten und Neujahr nicht stillstehen werden. Erst wenn kein russischer Besatzer mehr auf ukrainischen Boden ist, wird es Waffenruhe geben, macht der stellvertretende Generalstabschef Hromow deutlich.

Die ukrainische Militärführung hat einen Waffenstillstand zwischen Neujahr und dem orthodoxen Weihnachtsfest ausgeschlossen. "Ich meine, dass es einen völligen Waffenstillstand von unserer Seite erst geben wird, wenn kein Besatzer mehr auf unserem Boden ist", sagte General Olexij Hromow bei einer Pressekonferenz in Kiew. Zuvor hatte bereits der Kreml mitgeteilt, dass über die bevorstehenden Feiertage Anfang Januar keine Waffenruhe geplant sei.

Aktuell habe sich die Situation an der Front "nicht wesentlich" geändert, sagte Hromow. Im Luhansker Gebiet seien die ukrainischen Truppen jedoch etwa anderthalb Kilometer auf die Kleinstadt Kreminna vorgerückt. Im Süden des Landes beschossen russische Truppen die im November von der ukrainischen Armee befreite Großstadt Cherson. Ukrainischen Behördenangaben zufolge wurden dabei zwei Menschen getötet und zwei verletzt. Infolge des Beschusses sei die Stadt komplett ohne Strom.

Mehr zum Thema

In der Ostukraine meldeten unterdessen die russischen Besatzer starken Beschuss der von ihnen kontrollierten Stadt Donezk unter anderem mit Raketenwerfern. Ihren Angaben zufolge wurden dabei mindestens ein Mensch getötet und neun weitere verletzt. "40 Raketen wurden auf Zivilisten abgefeuert", sagte der von Moskau eingesetzte Bürgermeister Alexej Kulemsin. In Onlinenetzwerken veröffentlichte er Bilder, die durch den Angriff zerstörte Gebäude und Autos zeigen sollen. Russischen Vertretern zufolge war das Stadtzentrum von Donezk in den vergangenen Wochen wiederholt von der Ukraine angegriffen worden. Anfang Dezember seien dabei sechs Zivilisten getötet worden.

Die Stadt Donezk liegt in der gleichnamigen Region, die seit 2014 teilweise von pro-russischen Separatisten kontrolliert wird. Im September hatte Moskau erklärt, vier ukrainische Regionen annektiert zu haben, darunter auch die Region Donezk. Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Trotz militärischer Rückschläge kontrolliert Moskau einschließlich der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim weiter gut 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen