"Heute geht es schon besser" Ukrainischer Filmemacher an der Front verletzt
10.07.2023, 08:58 Uhr Artikel anhören
Senzow kämpfte zuletzt im Gebiet Saporischschja und wurde dort zum Unterleutnant befördert.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
2015 wird Oleh Senzow in Russland wegen Terrorvorwürfen zu 20 Jahren Haft verurteilt, kommt aber 2019 wieder frei. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs meldet sich der Filmemacher in Kiew als Freiwilliger. Nun ist er ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Der ukrainische Filmemacher Oleh Senzow ist nach eigenen Angaben an der Front verletzt worden. "Das war gestern. Heute geht es schon besser", kommentierte Senzow am Sonntagabend bei Facebook ein von ihm eingestelltes Video, dass ihn verletzt auf dem Schlachtfeld zeigt. Am Boden liegend hatte er dort von einer Splitterverletzung berichtet. Er sei mit anderen verwundeten Kameraden ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte er mit.
Der auf der Krim geborene Ukrainer wurde 2014, nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel, dort verhaftet. Ein Jahr später wurde er in Russland zu 20 Jahren Haft wegen der angeblichen Planung von Terroranschlägen verurteilt. Daneben wurde er der Mitgliedschaft in der ultranationalen ukrainischen Bewegung "Rechter Sektor" beschuldigt. Senzow wies alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück und berichtete von Folter, mit denen die Behörden versuchten, ein Geständnis zu erzwingen.
International galt er als politischer Häftling. 2019 kam er im Rahmen eines Gefangenenaustausches frei. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine meldete sich Senzow in Kiew als Freiwilliger. Zuletzt kämpfte er im Gebiet Saporischschja und wurde dort zum Unterleutnant befördert.
Quelle: ntv.de, lar/dpa