Politik

Wichtiger Teil der VerteidigungUkrainisches Militär bestätigt Rückzug aus Siwersk

23.12.2025, 18:27 Uhr
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Bereits im vergangenen Winter war Siwersk durch die vielen russischen Angriffe erheblich zerstört. (Foto: picture alliance / Anadolu)

Russland meldete vor anderthalb Wochen bereits die Besetzung der strategisch wichtigen Stadt Siwersk. Kiew widersprach - bis jetzt. Man habe die Truppen geschützt und sich zurückgezogen, heißt es. Nun ist der Weg der Russen auf die letzten großen Bastionen der Ukraine in der Region Donezk frei.

Das ukrainische Militär hat sich eigenen Angaben zufolge aus der Stadt Siwersk im Norden der Region Donezk zurückgezogen. In dem Raum Siwersk tobten weiterhin heftige Kämpfe, teilte der Generalstab bei Facebook mit. "Um das Leben unserer Soldaten und Kampfkraft der Einheiten zu schützen, haben sich die ukrainischen Verteidiger aus der Ortschaft zurückgezogen", heißt es in der Mitteilung.

Die russischen Soldaten konnten "dank ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und des ständigen Drucks durch kleine Sturmtrupps unter schwierigen Wetterbedingungen vorrücken", erklärte der ukrainische Generalstab weiter. Die Truppen Moskaus verfügten über einen "erheblichen Vorteil bei Personal und Ausrüstung und setzen trotz hoher Verluste ihre Offensivoperationen fort".

Siwersk hatte vor Beginn der russischen Invasion knapp 11.000 Einwohner. Lange Zeit wurde der Frontabschnitt als relativ stabil betrachtet, doch zuletzt hatte sich der Druck der russischen Angreifer verstärkt. Kremlchef Wladimir Putin hat bereits vor knapp zwei Wochen bei einer teilweise übertragenen Besprechung mit Generalstabschef Waleri Gerassimow die Einnahme der Stadt verkündet. Kiew dementierte das damals.

Siwersk ist strategisch wichtig, weil es Teil einer Verteidigungslinie ist, die den letzten großen, von ukrainischen Kräften kontrollierten Ballungsraum im Donbass schützt. Russische Angreifer können nach dem Fall von Siwersk nun weiter auf die Städte Slowjansk und Kramatorsk vorrücken. Slowjansk ist allerdings gut 30 Kilometer entfernt, Kramatorsk noch ein paar Kilometer mehr. Die beiden Städte sind zudem deutlich größer als Siwersk und hatten vor der russischen Invasion 56.000 beziehungsweise 140.000 Einwohner.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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