Politik

Erste "New York Times"-Erhebung Umfrage sieht Biden klar vor Trump

Biden findet in den entscheidenden Wählergruppen wie den Schwarzen und Latinos großen Zuspruch.

Biden findet in den entscheidenden Wählergruppen wie den Schwarzen und Latinos großen Zuspruch.

(Foto: AP)

Im November wählen die US-Amerikaner einen neuen Präsidenten. Laut Umfragen liegt der demokratische Trump-Herausforderer Biden derzeit mit großem Abstand vorne; bei einer Wählergruppe laut NYT-Erhebung sogar schon uneinholbar.

Der designierte Kandidat der US-Demokraten, Joe Biden, liegt einer Umfrage der "New York Times" (NYT) zufolge im Rennen um das Präsidentenamt deutlich vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Biden wäre die Unterstützung von 50 Prozent der Wähler sicher, Trump hingegen käme nur auf 36 Prozent der Stimmen, berichtete die Zeitung.

Erwartungsgemäß gewann Biden zudem weitere Vorwahlen. Aus den Abstimmungen in den Bundesstaaten New York und Kentucky ging der 77-Jährige jeweils siegreich hervor, wie viele US-Medien zuvor prognostiziert hatten. Endgültige Ergebnisse werden erst nach Auszählung der Briefwahlzettel erwartet, von denen es diesmal wegen der Coronavirus-Pandemie deutlich mehr gibt.

Bei der Umfrage handelt es sich um eine erste Erhebung der NYT vor der Präsidentenwahl am 3. November. Zusammen mit dem Siena College wurden dafür gut 1300 Wähler befragt. Bei schwarzen Wählern und Latinos liegt Biden demnach mit 74 beziehungsweise 39 Prozentpunkten uneinholbar in Führung vor Trump. Biden liegt vor allem auch bei den Wählergruppen im Alter von bis zu 49 Jahren und bei Frauen in Führung. Bei älteren Wählern liegt er etwa gleichauf mit Trump.

Die Umfrage zeigt allerdings auch, dass der Präsident weiter auf die Unterstützung der bekennenden Republikaner zählen kann. Bei ihnen liegt er mit einem Abstand von 85 Prozentpunkten vor Biden. Bisher sei Trump in seiner Amtszeit aber ein unbeliebter Präsident gewesen, der sich wenig Mühe gegeben habe, seine Unterstützung über seine rechte Basis auszudehnen, schreibt die NYT.

Es ist noch nichts entschieden

Dennoch habe sich "unter einem auffälligen Querschnitt von Wählern" eine Abneigung gegen den amtierenden Präsidenten vertieft. Gründe dafür seien unter anderem sein Umgang mit der Coronavirus-Pandemie und seine Reaktion auf die landesweiten Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus. Trump hatte sich klar hinter der Polizei positioniert und den Demonstranten mit militärischen Aktionen gedroht.

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Die Webseite FiveThirtyEight, die viele Umfragen auswertet und daraus einen Durchschnitt bildet, sieht Biden derzeit landesweit bei 51,5 Prozent der Stimmen, Trump bei 41,1 Prozent. Bis zur Wahl in gut vier Monaten kann allerdings noch viel passieren. Und Umfragen können auch falsch liegen: 2016 etwa lag bei den meisten Erhebungen Hillary Clinton in Führung, die bei der Wahl dann aber Trump unterlag.

Der Wahlausgang war jedoch auch dem speziellen US-Wahlsystem geschuldet: Der US-Präsident wird nicht direkt vom Volk gewählt, sondern von einem Gremium aus Wahlleuten der einzelnen Bundesstaaten, dem "Electoral College". Eine Niederlage trotz einer Mehrheit der Stimmen ist also möglich. Clinton hatte nach dem "Popular Vote" mit knapp 2,7 Millionen Stimmen vor Trump gelegen. Trump gewann, weil er im "Electoral College" die Mehrheit errang. Ähnlich verliefen die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000, bei denen sich der Republikaner George W. Bush gegen den Demokraten Al Gore durchsetzte.

Quelle: ntv.de, lri/AFP

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