Politik

Lehren aus Abgasskandal gezogen Umwelthilfe sieht Besserung bei Volkswagen

DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch plädiert dafür, die Umweltprämie neu zu definieren.

DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch plädiert dafür, die Umweltprämie neu zu definieren.

(Foto: imago/Metodi Popow)

Die Strafmaßnahmen in der Abgasaffäre zeigen offenbar Wirkung: Laut Deutscher Umwelthilfe erfüllen mehr VW-Modelle die vorgeschriebenen Grenzwerte. Die Umweltprämie vieler Autobauer hingegen ist dem Verein weiterhin ein Dorn im Auge.

Volkswagen hat nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) erste Lehren aus dem Abgasskandal gezogen. Neue DUH-Messungen der Emissionen von Diesel-Fahrzeugen zeigten, dass mehr neue VW-Modelle Grenzwerte einhielten, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch in Berlin. Bei anderen Herstellern, die keine Strafe zahlen mussten, würden allerdings weiterhin Fahrzeuge mit billiger Abgastechnik verkauft.

"Wir sehen, dass das Unternehmen, das am stärksten mit Strafen und auch mit öffentlicher Bloßstellung konfrontiert wurde, bei den neuen Fahrzeugen gelernt hat und - auf die bezogen, die wir gemessen haben - sauberer auf die Straße bringt." Das sei für die DUH ein Zeichen, wie wichtig Kontrolle, Öffentlichkeit und eben Bestrafung im Fall eines Verstoßes sind, sagte Resch.

Umweltprämie ist Verbrauchertäuschung

Dass einige Hersteller mit dem Begriff Umweltprämie für den Kauf neuer Fahrzeuge werben, hält die Umwelthilfe indes für Verbrauchertäuschung. Der Zuschuss sei eine gemeinsam von der Bundesregierung und ihrem Partner, der Autoindustrie, eingeführte Prämie. Damit solle zum Kauf von Pkw animiert werden, die besonders spritdurstig seien beziehungsweise sehr hohe Stickoxid-Realemissionen hätten.

So würden etwa für Limousinen und SUVs mit hohen Emissionen höhere Prämien gezahlt als für sparsamere Modelle. Die Deutsche Umwelthilfe hat seit März 2016 die CO2-Emissionen und den Stickoxidausstoß von bisher 75 Autos verschiedener Hersteller der Abgasnorm Euro 6 und Euro 5 unter Realbedingungen auf der Straße gemessen.

"Der Verbraucher kennt die Umweltprämie aus der Zeit der Abwrackprämie. In mehreren Gerichtsent­scheidungen wurde damals festgestellt, dass es nicht zulässig ist, mit dem Begriff 'Umweltprämie' für Fahrzeuge mit überdurchschnittlich hohen Emissionen zu werben", sagte Resch und forderte die Prämie in Zukunft nur für emissionsarme Fahrzeuge zu verwenden.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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