Zerstörungen in Palmyra und Aleppo Unesco fordert besseren Schutz für Welterbe
18.09.2015, 02:55 Uhr
Die antike syrische Oasenstadt Palmyra mit dem weltberühmten Baal-Tempel wurde zuletzt Ziel des IS.
Die Extremisten des Islamischen Staates ziehen eine Schneise der Verwüstung durch weite Teile vom Irak und Syrien. Regelmäßig werden auch antike Stätten Ziel ihrer Zerstörungswut. Die Unesco fordert daher einen besseren Schutz solcher Kulturgüter.
Angesichts der Plünderungen und Zerstörungen antiker Stätten durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Verena Metze-Mangold, eine Ausweitung des Schutzes des Welterbes gefordert.
"Die kulturellen Zerstörungen in Palmyra, Aleppo, Mossul, Nimrud und Hatra sind unerträgliche Angriffe auf das Gedächtnis der gesamten Menschheit", erklärte Metze-Mangold zum Beginn der Hauptversammlung der deutschen Kommission der UN-Kulturorganisation in Regensburg. Die Weltgemeinschaft müsse jetzt handeln.
"Wiege der Zivilisation"
Die Zerstörungen seien ein Angriff auf "die Wiege der Zivilisation". Die Extremistenorganisation IS attackiere Kulturgüter und Menschen im Nahen Osten gleichermaßen. Der IS raube den Tausenden Flüchtlingen, die täglich an deutschen Bahnhöfen einträfen, nicht nur Familie und Freunde sowie Hab und Gut, sondern auch einen Teil ihrer kulturellen Identität.
Zuletzt war bekannt geworden, dass der IS den weltberühmten Baal-Tempel der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra gesprengt hatte. In den von ihnen kontrollierten Gebieten im Irak und Syrien zerstörten die Extremisten bereits zahlreiche christliche und auch muslimische Kultstätten.
Die Unesco hat nach eigenen Angaben zum Schutz gefährdeter Welterbestätten einen Nothilfefonds eingerichtet. Damit sollen demnach laufende Schutzmaßnahmen unterstützt und ausgeweitet werden.
Quelle: ntv.de, jja/AFP