Politik

Wachstumschancengesetz kommt Union gibt Blockade im Bundesrat wohl auf

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Am 22. März wird der Bundesrat erneut über das Wachstumschancengesetz abstimmen.

Am 22. März wird der Bundesrat erneut über das Wachstumschancengesetz abstimmen.

(Foto: IMAGO/Zoonar)

Im zweiten Anlauf soll es klappen: Das Wachstumschancengesetz wird in zehn Tagen wohl den Bundesrat passieren. Den Weg bereiteten offenbar die Bauern, die sich kompromissbereit zeigen. Damit wird auch die Blockadehaltung der Union hinfällig. Allerdings muss zuvor noch eine Sache geklärt werden.

Der Bundesrat wird den geplanten Steuerentlastungen für Unternehmen kommende Woche mit großer Wahrscheinlichkeit zustimmen. Das geht aus den internen Vorfestlegungen mehrerer Bundesländer hervor. Demnach soll es nach dem Scheitern des Wachstumschancengesetzes im Vermittlungsausschuss doch eine Zustimmung gerade der unions-geführten Länder zu dem vorgelegten Kompromiss geben. Dieser sieht vor, dass das Steuerentlastungspaket der Ampel-Regierung statt eines Volumens von mehr als sieben Milliarden Euro nur noch gut drei Milliarden Euro umfasst. "Allerdings muss die Bundesregierung vor der Abstimmung am 22. März noch andeuten, wie sie die Landwirtschaft entlasten will", sagte eine an den Verhandlungen beteiligte Person.

Das Wachstumschancengesetz sieht eine Reihe von Einzelmaßnahmen wie verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen vor. Es war Ende 2023 im Bundesrat gescheitert, weil einige Bundesländer auf die gleichzeitige Rücknahme der Subventionskürzung beim Agrar-Diesel pochten. Im Vermittlungsausschuss gab es deshalb keine Zustimmung für den abgespeckten Kompromissvorschlag.

Die Länder hatten zuvor die starken Kürzungen durchgesetzt, weil sie und die Kommunen den Großteil der Steuerausfälle tragen sollen. "Der Bund trägt auch jetzt nur 1,3 Milliarden Euro des Volumens von 3,2 Milliarden Euro", kritisierte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei.

Union wegen Blockadehaltung in der Kritik

Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte nach den Bauern-Protesten zugesagt, dass sie bis Sommer Entlastungen für die Landwirtschaft parallel zur Subventionskürzung beim Agrar-Diesel beschließen will. Am Wochenende hatte der Deutsche Bauernverband erstmals Kompromissbereitschaft signalisiert, dass er auch mit einem Ausgleich für die Mehrbelastung beim Agrar-Diesel einverstanden wäre.

Mehr zum Thema

Die Bundesregierung solle "entweder auf diese Steuererhöhung verzichten oder jedenfalls eine volumengleiche Entschädigung an anderer Stelle vornehmen", sagte nun auch der CDU-Politiker Frei. SPD-Fraktionsvize Mathias Miersch hatte angedeutet, dass die Ampel noch vor der Bundesratssitzung Hinweise für die Entlastung geben könnte.

Die Union war zuletzt von Wirtschaftsverbänden für ihren Widerstand gegen das Wachstumschancengesetz kritisiert worden. Frei wies die Kritik zurück. Es gebe 250.000 klein- und mittelständische Betriebe im Bereich der Landwirtschaft. Deshalb sei es Unsinn, diese entlasten und gleichzeitig belasten zu wollen.

Quelle: ntv.de, lar/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen