US-Flugzeugträger erreicht ZielVenezuela plant Guerilla-Taktiken gegen mögliche US-Invasion

Nach Wochen auf See erreicht der modernste Flugzeugträger der USA sein Zielgebiet vor Lateinamerika. Venezuelas Präsident Maduro fürchtet eine Invasion. Laut Insidern will man in Caracas auf einen US-Angriff mit Guerilla-Taktiken und einer "Anarchisierung" reagieren.
Das US-Militär stockt nach zahlreichen tödlichen Angriffen gegen angeblich mit Drogen beladene Boote die Präsenz in den Gewässern vor Lateinamerika auf. Der größte Flugzeugträger der Welt, die "USS Gerald R. Ford", wurde vor einiger Zeit vom Pentagon aus dem Mittelmeerraum abgezogen und hat nun die Region des Einsatzgebiets des US-Südkommandos erreicht, wie die US-Marine mitteilte.
Der genaue Standort wurde nicht mitgeteilt. Das große Einsatzgebiet des US-Südkommandos (U.S. Southern Command) erstreckt sich demnach über das Karibische Meer und Gewässer, die an Mittel- und Südamerika grenzen. Das heißt, es ist unklar, ob sich der Flugzeugträger in der Karibik befindet oder an einem anderen Standort des Einsatzgebietes.
Die USA begründen die Militärpräsenz mit dem Kampf gegen transnationale kriminelle Organisationen und den Schutz des Heimatlandes vor Drogen. Jedoch kommt es wegen zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Venezuela zu Spekulationen über den tatsächlichen Grund für die Verlegung des Flugzeugträgers in die Region.
Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolas Maduro hat wiederholt den Vorwurf geäußert, der US-Militäraufmarsch diene dazu, ihn zu stürzen. Insidern zufolge bereitet sich das Land bereits auf den Fall eines US-Angriffs vor. Dabei will die Führung in Caracas wegen einer deutlichen Unterlegenheit des Militärs offenbar auf Guerilla-Taktiken setzen, wie aus Planungsdokumenten, die Reuters einsehen konnte, und von Äußerungen eingeweihter Personen hervorgeht.
Dazu seien bereits teils jahrzehntealte Waffen aus russischer Produktion an Einheiten im ganzen Land geliefert worden. Eine zweite Strategie hat demnach eine Art "Anarchisierung" zum Ziel. Die Geheimdienste und bewaffnete regierungstreue Anhänger sollten dann Unruhen in der Hauptstadt Caracas stiften, um das Land für ausländische Truppen unregierbar zu machen.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump beschuldigt Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro, in den Drogenschmuggel in die USA verwickelt zu sein. Nicht nur die autoritäre venezolanische Regierung betrachtet das Zusammenziehen zusätzlicher Militäreinheiten in der Karibik als Drohgebärde, sondern auch Länder wie Kolumbien und Brasilien. Jüngst bestätigte Trump außerdem, dass er verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela freigegeben habe. Die USA werfen Drogenbanden, die auch aus Venezuela kommen sollen, vor, die Vereinigten Staaten mit Drogen zu überschwemmen.
Der US-Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" ist das größte Kriegsschiff der Erde. Es ist 333 Meter lang und bietet Platz für bis zu 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehrere Tausend Soldaten. Es wird von einem Atomreaktor angetrieben und ist nach dem 38. Präsidenten der USA benannt.