Polizeieinsatz in Heilbronn Vermummte stören AfD-Treffen mit Konfetti
04.07.2018, 11:18 Uhr
Die Polizei war mit einem Großaufgebot und einem Helikopter im Einsatz.
(Foto: imago/Horst Galuschka)
In einem Heilbronner Restaurant werden AfD-Anhänger am Abend von Unbekannten mit einer Konfettikanone attackiert. Mehrere Teilnehmer des Treffens klagen über Knalltraumata, Polizei und Rettungsdienst sind im Einsatz.
Unbekannte haben im baden-württembergischen Heilbronn mit einer Konfettikanone auf AfD-Anhänger geschossen. Die Störer zielten am Abend zweimal mit der Kanone durch das offene Fenster eines Restaurants, wo sich etwa 40 AfD-Mitglieder versammelt hatten. Mehrere Menschen erlitten ein Knalltrauma.
Auch bei einer danach folgenden Auseinandersetzung zwischen AfD-Anhängern und Gegnern gab es Verletzte. Die Polizei war mit einem Großaufgebot und einem Helikopter im Einsatz, auch weil zunächst von einem "Anschlag" und Schussgeräuschen die Rede gewesen war. Inzwischen bewerten die Behörden den Zwischenfall als "Störung einer Veranstaltung der AfD" und führen die Knallgeräusche auf die Konfettikanone zurück.
Der "Stuttgarter Zeitung" zufolge geht die Polizei von 15 bis 20 Tätern aus. Einige Teilnehmer der Versammlung hätten im Anschluss die Vermummten verfolgt, wobei ein AfD-Anhänger gestürzt sei und sich verletzt habe. Dem Blatt zufolge konnte die Polizei keine weiteren Verletzten bestätigen. Die Ermittler schließen dem Bericht zufolge nicht aus, dass die Angreifer aus dem linksextremen Spektrum stammen.
Der Rettungsdienst war im Einsatz, zwei Teilnehmer der Parteiveranstaltung kamen vorsorglich in eine Klinik. Die Fahndung blieb bislang erfolglos. Die Konfettikanone sowie gegen die AfD gerichtete Transparente wurden von der Polizei beschlagnahmt.
Der AfD-Kreisverband Heilbronn veröffentlichte mehrere Fotos des Abends auf Facebook, auf denen eine verletzte Hand, Rettungswagen und rotes Konfetti zu sehen sind. Im Kommentar dazu spricht er von einem "Anschlag auf die 'Alternativen Stadtgespräche' der AfD Heilbronn." Weiter heißt es dort: "Das Konfetti kann man ja noch als 'witzigen' oder 'kreativen' Protest ansehen, die Verletzten im Krankenhaus allerdings nicht".
Quelle: ntv.de, fhe/AFP