Tipps zur Konfliktlösung Putin appelliert an Völkerrecht im Nahen Osten
04.11.2022, 13:04 Uhr (aktualisiert)
Sorgt sich in seiner Grußrede an die arabischen Staaten um den Frieden in der Welt: Wladimir Putin
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Der russische Präsident Putin führt einen völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine. Im Vorfeld eines Treffens der Arabischen Liga fordert er nun die "Achtung der territorialen Integrität der Länder" und wirbt für internationale Zusammenarbeit.
Russland sieht nach eigenen Angaben in einer Kooperation mit den arabischen Staaten einen Beitrag zum Frieden in der Welt. Die Konflikte im Nahen Osten und Nordafrika könnten nur "auf der Grundlage allgemein anerkannten Völkerrechts" gelöst werden, sagte Präsident Wladimir Putin in einer Grußrede zur Eröffnung des Gipfels der Arabischen Liga.
Voraussetzung, um etwa die Kriege im Jemen oder Syrien zu beenden, sei "eine Verpflichtung zur strikten Achtung der Souveränität und territorialen Integrität der Länder", hieß es in der Rede, die der Kreml vor dem Treffen in Algerien veröffentlichte. Der erste Gipfel der Arabischen Liga seit dreieinhalb Jahren soll am Abend beginnen. Russland führt seit acht Monaten einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Vor dem Treffen der 22 Mitgliedsstaaten hatte Gastgeber Algerien eine Wiederaufnahme Syriens in ihre Reihen gefordert. Saudi-Arabien, Katar und Ägypten sind dagegen. Syriens Mitgliedschaft war vor elf Jahren wegen des dortigen brutalen Bürgerkriegs ausgesetzt worden. Russland ist der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung und hatte sich die Wiederaufnahme in die Organisation gewünscht.
Bei dem Treffen der arabischen Staats- und Regierungschefs steht auch die Ernährungsunsicherheit in der Region auf der Agenda. Im Zuge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat sich die Lage dramatisch verschärft. Viele arabische Staaten sind stark abhängig von Weizenlieferungen aus der Ukraine.
Mit konkreten Ergebnissen wird bei dem Gipfel in Algier, der noch bis Mittwoch dauert, nicht gerechnet. Die Arabische Liga ist bei vielen Themen tief gespalten. Mehrere wichtige Vertreter nehmen zudem gar nicht teil - so etwa Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman.
(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 01. November 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mdi/dpa