Politik

Netanjahu sagt doch noch zu Vorgezogene Neuwahlen in Israel

Netanjahu hatte Neuwahlen bislang abgelehnt.

Netanjahu hatte Neuwahlen bislang abgelehnt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Lange wehrt sich Israels Premierminister Netanjahu gegen vorgezogene Neuwahlen. Doch nun entscheidet er sich doch noch zu dem Schritt, den er zuvor noch als "unverantwortlich" abgetan hatte.

In Israel finden Anfang April vorgezogene Neuwahlen statt. Darauf hätten sich alle an der Regierung beteiligten Parteien geeinigt, teilte ein Sprecher der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Die Entscheidung, das Parlament aufzulösen, sei im Interesse des Landes getroffen worden. Bislang hatte Netanjahu, dessen Regierung seit einiger Zeit in der Krise steckt, Neuwahlen abgelehnt. Regulär hätte der Urnengang erst im November stattgefunden.

Er erhoffe sich "ein klares Mandat für unsere Regierung, ihren Weg fortzusetzen", sagte Netanjahu bei einer Sitzung in Jerusalem. Er sehe die gegenwärtige rechts-religiöse Koalition als "Kern einer künftigen Koalition". "Mit Gottes Hilfe werden wir siegen", rief Netanjahu.

Die rechtsradikale Siedlerpartei Jüdisches Heim von Bildungsminister Naftali Bennett hatte im November mit einem Verlassen der Regierungskoalition gedroht, sollte Bennett nicht zum neuen Verteidigungsminister ernannt werden.

Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hatte zuvor aus Protest gegen eine Feuerpause mit den Palästinensern im Gazastreifen seinen Rücktritt erklärt. Zugleich verließ auch Liebermans ultranationalistische Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel) die Koalition, so dass diese nur noch über eine Stimme Mehrheit im Parlament verfügt. Israel Beitenu sowie die verbliebenen Koalitionspartner von der Mitte-rechts-Partei Kulanu und Jüdisches Heim hatten daraufhin Neuwahlen gefordert.

Netanjahu, der das Amt des Verteidigungsministers mit übernahm, hatte vorgezogene Neuwahlen zunächst als "unverantwortlich" abgelehnt. Angesichts der angespannten Sicherheitslage seien solche Forderungen "unnötig und falsch".

Quelle: ntv.de, vpe/AFP/dpa

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