Politik

Nach dieser Legislaturperiode Wagenknecht will nicht mehr für Linke kandidieren

Wagenknecht sitzt seit 2009 im Bundestag.

Wagenknecht sitzt seit 2009 im Bundestag.

(Foto: IMAGO/Bernd Elmenthaler)

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht wird nicht mehr für ihre Partei Die Linke kandidieren. Der Zeitung "Rheinpfalz" sagt sie: "Eine erneute Kandidatur für die Linke schließe ich aus."

Die frühere Fraktionschefin der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, wird bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr für ihre Partei antreten. "Eine erneute Kandidatur für die Linke schließe ich aus", sagte die Abgeordnete der "Rheinpfalz". Sie wolle sich nach Ablauf der Legislaturperiode entweder aus der Politik zurückziehen und als Publizistin und Buchautorin arbeiten, "oder es ergibt sich politisch etwas Neues", wird sie weiter zitiert.

Zu Spekulationen, sie könne eine eigene Partei gründen, sagte sie der Zeitung: "Darüber wird an vielen Stellen diskutiert." Es sei nach ihrer Beobachtung ein Problem, dass sich viele Menschen im heutigen Parteienspektrum von niemandem mehr wirklich vertreten fühlten.

Wagenknecht sitzt seit 2009 im Bundestag, davor war sie Abgeordnete im Europaparlament. 2010 bis 2014 war sie stellvertretende Parteivorsitzende und von 2015 bis 2019 zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende.

20 Prozent Wählerpotential?

Zuletzt war Wagenknecht für das "Manifest für Frieden", das sie zusammen mit Alice Schwarzer verfasst hat, und eine gemeinsam organisierte Demonstration scharf kritisiert worden. Beide fordern - zusammen mit zahlreichen Erstunterzeichnern - einen Stopp der Waffenlieferungen an die von Russland überfallene Ukraine sowie die Einleitung von Verhandlungen.

Zuletzt hatte eine Erhebung des Meinungsforschungsunternehmens Kantar ein Wählerpotenzial von 19 Prozent für eine von Wagenknecht angeführte Partei ergeben. In einer Umfrage für den "Focus" gab dieser Anteil der Befragen an, sich vorstellen zu können, eine Partei mit Wagenknecht an der Spitze zu wählen.

Die größten Sympathien für eine Wagenknecht-Partei gibt es demnach unter AfD-Anhängern: Hier können sich der Umfrage zufolge 60 Prozent vorstellen, ein entsprechendes Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen. Bei Anhängern der Linken sind es 50 Prozent, bei FDP-Anhängern 26 und bei Anhängern von CDU/CSU 16 Prozent. Zwölf Prozent der SPD-Anhänger fänden eine Wagenknecht-Partei ebenfalls attraktiv. Bei den Grünen-Anhängern sind es lediglich drei Prozent. Für die Erhebung hatte Kantar am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 1012 Menschen befragt.

Quelle: ntv.de, mli/AFP

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