Politik

London spricht von Kanonenfutter Wagner-Gruppe dürfte Rekruten an Front per Handy steuern

Das neue Wagner-Zentrum in Russland - erfahrene Kommandanten sind in der Söldnergruppe selten.

Das neue Wagner-Zentrum in Russland - erfahrene Kommandanten sind in der Söldnergruppe selten.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Die Söldnergruppe Wagner rekrutiert für den Angriffskrieg auf die Ukraine auch in Gefängnissen. Diese schlecht ausgebildeten Rekruten dienen offenbar als Kanonenfutter. Ihre Befehle erhalten sie nach britischen Erkenntnissen teils per Smartphone - unter Androhung der Hinrichtung.

Die russische Söldnergruppe Wagner nutzt in der Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste Rekruten als Kanonenfutter. Manche rekrutierte Soldaten erhielten ein Smartphone oder Tablet, das ihnen mithilfe von Satellitenbildern ihre vorgegebene Angriffsroute und ihr Ziel zeige, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Für diesen Vormarsch erhielten sie Feuerschutz, aber selten gepanzerte Fahrzeuge.

"Wagner-Mitgliedern, die ohne Genehmigung von ihren Angriffsrouten abweichen, droht wahrscheinlich eine standesrechtliche Hinrichtung", schreiben die Briten. Die Kommandeure würden von geschützten Stellungen aus über Drohnenbilder informiert. "Diese brutalen Taktiken zielen darauf ab, Wagners seltene Reserven an erfahrenen Kommandanten und gepanzerten Fahrzeugen auf Kosten der leichter verfügbaren Sträflingsrekruten zu erhalten, die die Organisation als entbehrlich einschätzt", betonte das britische Ministerium.

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Wagner rekrutiert neue Kämpfer auch in Gefängnissen. Die Söldnergruppe spiele bei den Kämpfen um die Stadt Bachmut in der Ostukraine weiter eine zentrale Rolle, hieß es weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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