"Viele Mitglieder getötet" Ukraine meldet Angriff auf Hotel mit Wagner-Söldnern
13.12.2022, 10:46 Uhr (aktualisiert)
Sollen besser ausgestattet und untergebracht sein: Soldaten der Wagner-Einheit.
(Foto: IMAGO/SNA)
Die Söldnergruppe Wagner gilt als Russlands "Schattenarmee". Auch im Ukraine-Krieg wird der Spezialeinheit eine besondere Rolle zuteil. Nun könnte ihren Kämpfern ausgerechnet ihr privilegierter Status zum Verhängnis geworden sein.
Ukrainische Streitkräfte haben nach Angaben des Gouverneurs in Luhansk ein Hotel in der Stadt Kadijiwka angegriffen, in dem sich Mitglieder der russischen privaten Söldnergruppe Wagner aufhielten. Bei der Attacke seien viele Mitglieder der Gruppe getötet worden, sagte Serhij Haidai in einem TV-Interview mit dem ukrainischen Fernsehen. Beim russischen Verteidigungsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Nach ukrainischen Angaben sei die Gruppe ein wichtiger Teil der neuen russischen Kriegstaktik. Anstelle von Angriffen größerer Einheiten erfolgten nunmehr Attacken kleinerer Gruppen, vor allem der Söldnertruppe Wagner, unterstützt von Rohr- und Raketenartillerie.
Berichten des russischen Online-Mediums Sota zufolge soll in der russischen Armee eine Art Zweiklassengesellschaft herrschen. Tschetschenische Einheiten und andere Elite-Truppen würden in Hotels leben, während die einfachen Soldaten in Kasernen, unter schrecklichen Bedingungen, untergebracht seien, zitierte das Medium die Ehefrau eines Soldaten. Wie weit verbreitet seine Kritik innerhalb anderer Einheiten der russischen Armee ist, bleibt aber unklar.
Prigoschin erleichtert Einstellungskriterien
Die Söldnergruppe Wagner ist Russlands "Schattenarmee", ihre Kämpfer sind unter anderem in der Ukraine und in Afrika im Einsatz. Den Söldnern werden schwere Verstöße gegen Menschenrechte vorgeworfen, darunter Folter und gezielte Tötungen.
Der Krieg in der Ukraine habe laut britischem Verteidigungsministerium die Zahl der Söldnergruppe stark dezimiert. Entsprechend habe Wagner die strengen Einstellungskriterien deutlich abgeschwächt. Zuletzt habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem Online-Beitrag nahegelegt, dass die Gruppe nun auch Häftlinge mit schweren Krankheiten wie zum Beispiel Hepatitis C rekrutieren würde.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 12. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mba/dpa