Politik

Einsatz bei Kämpfen um Bachmut Wagner-Söldner kauften Satelliten in China

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Im Juni marschierten Wagner-Chef Prigoschin und seine Söldner in Richtung Moskau. Aufnahmen der Satelliten könnten sie zur Vorbereitung genutzt haben.

Im Juni marschierten Wagner-Chef Prigoschin und seine Söldner in Richtung Moskau. Aufnahmen der Satelliten könnten sie zur Vorbereitung genutzt haben.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Satellitenbilder sind gerade in Konflikten lebenswichtig. Die Söldnergruppe Wagner soll zwei solcher Satelliten gekauft haben - in China. Eingesetzt wurden die Bilder möglicherweise bei Kämpfen um die ukrainische Stadt Bachmut. Aber auch bei einem anderen Coup sollen sie eine Rolle gespielt haben.

Die russische Söldnergruppe Wagner hat mit einem chinesischen Unternehmen einen Vertrag über den Kauf von zwei Beobachtungssatelliten unterzeichnet, der ihr Aufklärungskapazitäten verschafft hat. Der Vertrag zwischen dem chinesischen Unternehmen Yunze Technology Co. Ltd und einem Unternehmen aus dem Umfeld der Söldnergruppe datiert vom November 2022 und konnte von AFP eingesehen werden. Die Verkaufssumme für die beiden Satelliten beträgt 30 Millionen Euro.

Die Vereinbarung umfasst zudem die Belieferung mit hochwertigen Aufnahmen weiterer Satelliten des chinesischen Raumfahrtunternehmens CGST auf Bestellung. Der Vertrag wurde mit dem russischen Unternehmen Nika-Frut geschlossen, einer Filiale eines Unternehmens des im August gestorbenen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin.

Nach Informationen aus europäischen Sicherheitskreisen wurden einige der Satellitenaufnahmen zur Vorbereitung des Wagner-Aufstands gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Juni genutzt. Wagner bestellte demnach aber auch Satellitenaufnahmen aus Libyen, aus dem Sudan, der Zentralafrikanischen Republik und aus Mali, wo die Wagner-Söldner Interessen verfolgen. Das chinesische Unternehmen CGST betreibt derzeit etwa hundert Satelliten.

Prigoschin hatte sich im April während der Kämpfe um die Stadt Bachmut vor seinen eigenen Leuten gerühmt, über Satellitenbilder aus der Region zu verfügen. "Wer außer uns hat in diesem Land Aufklärungssatelliten?", fragte er damals im Online-Dienst Telegram.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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