Nach Kahlschlag bei UN-BeiträgenWashington gibt zwei Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe

Die Trump-Regierung kürzt ihre Milliarden-Zahlungen an die UN massiv zusammen und stürzt die globale humanitäre Hilfe in eine Krise. Nun sollen zwei Milliarden Euro an ausgewählte Länder verteilt werden. Die Ukraine profitiert. Für Gaza hat Washington andere Pläne.
Nach ihren vorherigen Kürzungen haben die USA nun Hilfen von zwei Milliarden Dollar zugesagt, die im kommenden Jahr in zahlreichen Ländern gegen Hunger und Krankheiten eingesetzt werden sollen. Die Gelder sind Teil eines neuen Mechanismus, der nach massiven Kürzungen der Auslandshilfe durch die Regierung von Präsident Donald Trump aufgelegt wurde. Die Mittel sollen vom Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) verwaltet werden, teilte das US-Außenministerium mit. Das mit den UN vereinbarte neue Modell ziele darauf ab, die Finanzierung und Bereitstellung von Hilfe effizienter zu gestalten und die Rechenschaftspflicht bei der Verwendung der Mittel zu erhöhen.
Die USA hatten ihre Hilfsausgaben in diesem Jahr drastisch gekürzt. Auch westliche Geber fuhren ihre Unterstützung zurück, da sie sich auf höhere Verteidigungsausgaben konzentrierten. Dies löste eine schwere Finanzierungskrise bei den Vereinten Nationen aus. UN-Daten zufolge fielen die gesamten humanitären Beiträge der USA an die UN im Jahr 2025 auf etwa 3,38 Milliarden Dollar. 2024 waren es noch 14,1 Milliarden Dollar gewesen, nach einem Höchststand von 17,2 Milliarden Dollar im Jahr 2022.
Vertretern des US-Außenministeriums und der UN zufolge sollen die USA und die UN 17 Vereinbarungen mit einzelnen Ländern unterzeichnen, die von den USA als vorrangig eingestuft werden. Einem UN-Sprecher zufolge gehören die Ukraine, die Demokratische Republik Kongo, Nigeria und der Sudan zu den Ländern, die von dem Paket profitieren. Andere für die UN prioritäre Gebiete wie der Jemen, Afghanistan und der Gazastreifen werden im Rahmen des neuen Mechanismus keine US-Mittel erhalten, sagte der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher. Die UN würden sich um Unterstützung von anderen Gebern für diese Regionen bemühen.
Gaza bekommt Sonderbehandlung
Der Gazastreifen werde auf einem gesonderten Weg behandelt, sagte Jeremy Lewin, Staatssekretär im US-Außenministerium. Die USA hätten nach der von der Trump-Regierung vermittelten Waffenruhe im Gazastreifen bereits mehr als 300 Millionen Dollar für die UN-Organisationen genehmigt. Zudem würden die USA daran arbeiten, weitere Geber für einen gemeinsamen Fonds für den Gazastreifen zu gewinnen. "Dies sind einige Länder, in denen sich unsere Interessen überschneiden", sagte Lewin. "Aber mit der Zeit werden wir mit Bedacht weitere Länder hinzufügen."
Die Geber hätten "spezifische Anforderungen", welche Länder und welche Art von Arbeit finanziert werden solle, sagte Fletcher. "Aber die humanitäre Aktion am anderen Ende muss immer neutral, unparteiisch und unabhängig sein." Lewin erklärte, der Schwerpunkt der Finanzierung liege auf lebensrettender Hilfe. Mittel für klimabezogene und andere Projekte, die für die USA keine Priorität hätten, würden gestrichen.