"Das Label Piraten ist verbrannt" Weisband trat heimlich aus
09.09.2016, 16:23 Uhr
Marina Weisband hat mit den Piraten abgeschlossen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Um Marina Weisband ist es seit längerem ruhig geworden. In einem Interview legt sie nun ein Geständnis ab: Sie ist kein Piraten-Mitglied mehr. Für die Zukunft der Partei hat sie gute Wünsche und wenig Optimismus übrig.
Die ehemalige politische Geschäftsführerin der Piraten, Marina Weisband, ist aus der Partei ausgetreten. Diesen Schritt habe sie klammheimlich schon vor einem Jahr getan, sagte sie dem Wochenendmagazin der "taz". "Die Partei hat sich nicht zum Positiven verändert", erläuterte die 28-Jährige. Weil sie den Piraten nicht schaden wolle, habe sie ihren Austritt nicht öffentlich gemacht.
Ein Polit-Comeback schloss Weisband nicht aus - dann aber in einer anderen Partei. "Das Label Piraten ist verbrannt", sagte sie. Übrig geblieben seien konservative Menschen, die das Internet in den Grenzen von 1990 wollten. Weisband arbeitet nun im von der Bundeszentrale für politische Bildung geförderten "Aula"-Projekt, das Online-Beteiligung in die Schulen bringen will. Die Piratenpartei feiert an diesem Samstag ihr zehnjähriges Bestehen.
Ihren früheren Parteifreunden in Berlin drückt sie aber bei der Abgeordnetenhauswahl am 18. September die Daumen: "Ich wünsche den Piraten, dass sie nochmal reinkommen." Der Partei werden allerdings kaum Chancen für einen Wiedereinzug ins Parlament eingeräumt. Bei den jüngsten Wahlen spielten die Piraten auch in anderen Ländern keine große Rolle mehr.
Quelle: ntv.de, apo/AFP