Politik

Protest gegen Null-Covid-Politik Weitere chinesische Städte wollen lockern

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Ein tödlicher Wohnungbrand in Urumqi hatte die Proteste dort besonders befeuert.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

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China erlebt erstmals seit Jahrzehnten größere Proteste. Auslöser sind die strengen Corona-Maßnahmen - doch daran ändert sich nun etwas. Mehr und mehr Städte kündigen Lockerungen an.

Städte in ganz China haben nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik weitere Lockerungen von Corona-Maßnahmen verkündet. So werden in der südwestlichen Metropole Chengdu keine negativen Corona-Tests mehr für den Aufenthalt an öffentlichen Orten oder die Benutzung der U-Bahn benötigt. In Peking riefen Gesundheitsbehörden die Krankenhäuser auf, Menschen ohne negativen PCR-Test nicht weiter die Behandlung zu verweigern.

Die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus ist in China ungewöhnlich hoch. An diesem Freitag wurden aber sinkende Zahlen gemeldet - demnach gab es knapp 35.000 Neuinfektionen, rund 1000 weniger als am Vortag.

Chinas Null-Covid-Politik und die damit verbundenen Lockdowns hatten eine landesweite Protestwelle ausgelöst. Was mit Protesten gegen die strikten Maßnahmen begann, richtete sich schnell gegen Staatschef Xi Jinping im Allgemeinen. Es ist die größte Protestbewegung seit den Demokratie-Protesten 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz, den die kommunistische Führung blutig niedergeschlagen hatte.

Stufenweise Öffnung in Urumqi

Angesichts der Proteste haben zahlreiche Städte begonnen, Covid-Beschränkungen wie etwa die tägliche Testpflicht zu lockern. Viele Städte erlaubten trotz Covid-Ausbrüchen die Öffnung von Restaurants, Einkaufszentren und Schulen.

Im nordwestlich gelegenen Urumqi, wo ein Feuer zehn Menschen tötete und Anti-Lockdown-Proteste auslöste, kündigten die Behörden die stufenweise Öffnung von Supermärkten, Hotels, Restaurants und Ski-Gebieten an. Die Stadt mit mehr als fünf Millionen Einwohnern ist eine der am längsten von Corona-Maßnahmen betroffenen Orte Chinas. Einige Gegenden waren seit Anfang August im Lockdown.

Gleichzeitig bemühen sich die Behörden im ganzen Land, die Proteste mit großem Sicherheitsaufgebot auf den Straßen, Online-Zensur und Überwachung weiter einzudämmen. Das gelang nicht überall. In der südchinesischen Großstadt Guangzhou wurden Polizisten laut Videoaufnahmen in der Nacht zum Mittwoch mit Gegenständen beworfen. Am Wochenende hatte es unter anderem in Shanghai, Peking und Wuhan Proteste gegeben.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP/rts

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