Wenn er ins Weiße Haus einzieht Mehrheit der Deutschen erwartet von Trump nichts Gutes
23.07.2024, 15:24 Uhr Artikel anhören
Vier Jahre war Donald Trump bereits US-Präsident. Auch das deutsch-amerikanische Verhältnis hat darunter gelitten. Sollte er wieder ins Weiße Haus einziehen, erwartet eine große Mehrheit der Deutschen erneut schwierige Beziehungen. Eine Partei macht jedoch eine Ausnahme.
Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf ist das Rennen um das Weiße Haus wieder etwas offener. Die wahrscheinlichste Gegnerin des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump wird Bidens Vize-Präsidentin Kamala Harris. Doch auch sie liegt aktuellen Umfragen zufolge hinter Trump. Wie aber würde sich ein erneuter Einzug des ehemaligen Präsidenten ins Weiße Haus auf Deutschland auswirken?
Eine große Mehrheit von 78 Prozent der Bundesbürger rechnet damit, dass sich das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA in dem Fall etwas (34 Prozent) oder sogar stark (44 Prozent) verschlechtern wird. Dagegen erwarten 14 Prozent keine wesentliche Veränderung der Beziehungen beider Länder. Gerade einmal 3 Prozent gehen von einer Verbesserung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses unter Trump aus. Dabei unterscheiden sich die Werte kaum zwischen Ost- und Westdeutschland. Eine Ausnahme bilden die AfD-Anhänger: 17 Prozent von ihnen glauben an eine Verbesserung der Beziehungen bei einem Trump-Sieg.
Damit fallen die Erwartungen der Bundesbürger in dieser Frage heute sogar noch düsterer aus als im Januar 2017 nach der Wahl Trumps ins Weiße Haus: Seinerzeit waren "nur" 65 Prozent von einer Verschlechterung des deutsch-amerikanischen Verhältnisses ausgegangen, während 28 Prozent keine Veränderung erwartet hatten.
Mit 64 Prozent glauben zudem fast zwei Drittel der Bundesbürger, dass die Demokratie in den USA bei einem Wahlsieg Trumps gefährdet wäre. Ein Drittel (32 Prozent) sieht keine Gefahr für die Demokratie des Landes. Völlig anders fällt das Meinungsbild auch in dieser Frage unter den AfD-Anhängern aus: 71 Prozent von ihnen erwarten keine Gefährdung der Demokratie bei Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus.
Hilfe bei einem russischen Angriff?
Ein Wahlsieg Trumps hätte auch Auswirkungen auf die NATO und damit die europäische Sicherheitsarchitektur. Nur etwas mehr als ein Drittel der Bundesbürger (36 Prozent) geht davon aus, dass die USA unter Trump den europäischen NATO-Partnern im Falle eines russischen Angriffs militärisch zu Hilfe kommen würden. 48 Prozent glauben dagegen nicht, dass die USA ihren Bündnisverpflichtungen im Rahmen der NATO nachkommen würden.
16 Prozent trauen sich in dieser Frage keine Einschätzung zu. Lediglich unter den AfD-Anhängern geht eine Mehrheit (52 Prozent) davon aus, dass die USA unter Trump den europäischen Verbündeten bei einem Angriff militärisch beistehen würden.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 19. und 22. Juli erhoben. Datenbasis: 1009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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Quelle: ntv.de, mli