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Sollten Kriegsopfern helfen Wo sind die Abramowitsch-Milliarden für die Ukraine?

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Gab den FC Chelsea im Mai 2022 an US-Investoren ab: Roman Abramowitsch.

Gab den FC Chelsea im Mai 2022 an US-Investoren ab: Roman Abramowitsch.

(Foto: IMAGO/PA Images)

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine friert Großbritannien die Gelder einflussreicher russischer Geschäftsleute ein - darunter auch Chelsea-Eigentümer Abramowitsch, der den Klub daraufhin verkauft. Mit der Bedingung, dass das Geld der Ukraine zugutekommt. Was bislang noch nicht passiert ist.

Trotz der Sanktionen gegen Oligarch Roman Abramowitsch darf der Russe den Fußballklub FC Chelsea verkaufen. Bedingung: Der Milliardenerlös soll an die Ukraine gehen. Das war im Mai 2022. Fast zwei Jahre später ist mit den 2,5 Milliarden Pfund aus dem Verkauf noch nichts passiert - sie schlummern weiterhin auf einem britischen Bankkonto. Grund ist ein Streit zwischen Abramowitsch und der britischen Regierung, für welchen konkreten Zweck die Gelder eingesetzt werden. Das berichtet der "Guardian".

Abramowitschs Kontaktpersonen sagen der Zeitung, es sei vereinbart worden, dass das Geld "allen Opfern des Konflikts in der Ukraine und seinen Folgen" zugutekommen solle. Die Minister dagegen würden darauf bestehen, dass es ausschließlich für humanitäre Zwecke in der Ukraine ausgegeben werden solle.

Peter Ricketts, Vorsitzender des Ausschusses für europäische Angelegenheiten des Oberhauses, sagte: "Es ist unverständlich, dass die Vereinbarung zwischen Abramowitsch und der Regierung zwei Jahre nach ihrem Zustandekommen immer noch nicht umgesetzt worden ist." Das unerfüllte Versprechen werfe ein schlechtes Licht auf Abramowitsch und die britische Regierung. "Wir fordern die Regierung auf, alle verfügbaren rechtlichen Hebel in Bewegung zu setzen, um diese ausweglose Situation schnell zu lösen, damit die Ukraine die dringend benötigte, versprochene und längst überfällige Entlastung erhält."

Unabhängige Stiftung soll entstehen

Das Auswärtige Amt in London erklärte, dass unabhängige Experten eine Stiftung gründen, die das Geld verwalten und verteilen soll. "Anschließend muss ein Lizenzantrag gestellt werden, um die Gelder an die Stiftung zu überweisen."

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Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 froren die EU und Großbritannien die Gelder einflussreicher russischer Geschäftsleute ein und verboten ihnen die Ein- und die Durchreise für die Europäische Union. Betroffen sind insbesondere Geschäftsleute aus Bereichen, die eine wesentliche Einnahmequelle für die russische Regierung darstellen - darunter auch Abramowitsch.

Abramowitsch hatte den Verkauf des Klubs im Mai 2022 an ein Konsortium unter der Leitung von Todd Boehly und der US-Private-Equity-Firma Clearlake Capital abgegeben. Anschließend waren die Gelder auf einem Bankkonto von Abramowitschs Firma Fordstam eingefroren worden.

Quelle: ntv.de, mba

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