Politik

Launiger Abschied im Bundesrat Wowereit dankt Berlins "Sponsoren"

Klaus Wowereit verlebt seine letzten Tage als Regierender Bürgermeister Berlins. Und der SPD-Politiker gibt sich da besonders locker. Im Bundesrat nutzt er die Gelegenheit, die Ministerpräsidenten der Geberländer zu necken.

Klaus Wowereit mit "Sponsor" Horst Seehofer.

Klaus Wowereit mit "Sponsor" Horst Seehofer.

(Foto: imago/Christian Thiel)

Klaus Wowereit hat bei seiner letzten Bundesratssitzung als Berlins Regierender Bürgermeister den Geberländern gedankt. Mit launigen Worten sagte der SPD-Politiker in Bezug auf die Geberländer Bayern, Hessen und Baden-Württemberg: "Vielen Dank an meine Sponsoren, Herrn Seehofer, Herrn Bouffier und Herrn Kretschmann." Berlin arbeite daran, auch einmal Geberland im Länderfinanzausgleich zu werden, damit es wieder etwas zurückgeben könne.

Hintergrund ist, dass vor allem aus Bayern immer wieder Kritik am Finanzgebaren der hoch verschuldeten Hauptstadt kommt. Der Bundesratspräsident, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, sagte zum Abschied des derzeit dienstältesten Länder-Regierungschefs, was Berlin heute ausmache, sei auch untrennbar mit Wowereit verbunden. "Der Kollege Wowereit war und ist ein besonderes Stück Berlin. Er ist eine Type. Er wollte auch immer eine sein. Er hat alles drauf: von Charme bis schnoddrig, von brüsk bis liebreizend. Das haben wir in vielen Verhandlungen erlebt."

Der CDU-Politiker ergänzte, aus Sicht des Vertreters eines Geberlandes sei es angemessen zu sagen: "Berlin ist uns ganz besonders lieb - und teuer." Wowereit habe in solchen Fällen geantwortet: "Es ist noch viel zu wenig."

Abschiedsrede im Abgeordnetenhaus

Am Donnerstag hatte sich Wowereit mit einem stellenweise emotionalen Rundumschlag aus dem Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet. "Man hat mir in den dreizehneinhalb Jahren ein Wort ausgetrieben: das Wort Spaß", sagte der 61-Jährige. Er habe es dann immer durch Freude ersetzt. "Heute sage ich: Es hat mir Spaß gemacht. Politiker ist einer der härtesten Jobs." An die Abgeordneten appellierte er, sie sollten sich "nicht kleinmachen lassen" und mehr Selbstbewusstsein zeigen. Sie hätten Anerkennung verdient. "Ich selber bin dankbar, dass ich Politik machen durfte", bekannte Wowereit.

Wowereit will am 11. Dezember als Regierender Bürgermeister zurücktreten. Sein Nachfolger wird der bisherige Stadtentwicklungssenator Michael Müller.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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