"In jedem Fall über 40 Prozent" Zahl der Briefwähler dürfte sich verdoppeln
24.09.2021, 09:32 Uhr
Schon bei der vergangenen Bundestagswahl gab es einen Rekord.
(Foto: dpa)
Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auch auf das Wahlverhalten: Der Bundeswahlleiter rechnet mit einer deutlichen Zunahme bei der Stimmabgabe per Brief. Welchen Einfluss die Pandemie auf die Beteiligung im Allgemeinen haben könnte, zeigen die vergangenen Landtagswahlen.
Bei der Bundestagswahl werden nach Einschätzung des Bundeswahlleiters mindestens 40 Prozent der Wähler vorher per Brief abstimmen, womöglich mehr. Bei der vergangenen Wahl 2017 waren es im Bundesdurchschnitt 28,6 Prozent, ein Höchststand seit Einführung der Briefwahl 1957, wie Wahlleiter Georg Thiel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte. In diesem Jahr werde man "in jedem Fall über 40 Prozent kommen." Er rechnet sogar mit mehr: "Wir gehen von einer Verdopplung gegenüber der Bundestagswahl 2017 aus."
Maßgebliche Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wahlbeteiligung insgesamt erwartet Thiel nicht. Bereits bei den zurückliegenden Landtagswahlen Mitte März in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie Anfang Juni in Sachsen-Anhalt habe es "keine signifikanten Abweichungen bei der Wahlbeteiligung" gegeben.
Wahlhelfer sind nach seinen Worten nicht grundsätzlich verpflichtet, vor ihrer Tätigkeit im Wahllokal einen negativen Corona-Test vorzulegen oder eine Impfung oder Genesung nachzuweisen. Dies sei "nur dort Voraussetzung, wo keine Maskenpflicht besteht". In den allermeisten Bundesländern müssten sie aber eine Maske tragen, generell seien auch die Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten. Bundesweit einheitliche Vorgaben, wie viele Wähler und Helfer sich gleichzeitig in einem Wahllokal aufhalten dürfen, gibt es demnach nicht.
Quelle: ntv.de, mbe/dpa