Umfrage zu Corona-Situation Zwei Drittel der Deutschen gegen die Lockerungen
29.03.2022, 15:08 Uhr
In der Münchner Innenstadt tragen auch ohne Pflicht immer noch viele Passantinnen und Passanten Maske.
(Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
Viele Freunde macht sich die Bundesregierung derzeit nicht mit ihrem Lockerungskurs: Eine große Mehrheit der Deutschen hält den Zeitpunkt für falsch, die Aufhebung der Schutzmaßnahmen für verfrüht. Die Maskenpflicht etwa sollte bestehen bleiben.
Am 20. März sind die meisten Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus trotz hoher Infektionszahlen entfallen. Wie bereits kurz vor ihrer Abschaffung hält auch nach dem Auslaufen der Maßnahmen eine große Mehrheit der Bundesbürger (65 Prozent) die Lockerungen für verfrüht. Knapp ein Drittel (32 Prozent) findet es richtig, dass die meisten Maßnahmen aufgehoben wurden.
Dass die Lockerungen zu früh kamen, meinen noch häufiger als der Durchschnitt aller Bundesbürger die Anhänger der SPD (76 Prozent), der Grünen (79 Prozent) und der Unionsparteien (70 Prozent). Dass die Aufhebung der meisten Corona-Schutzmaßnahmen zum 20. März richtig war, meinen mehrheitlich nur die Anhänger der FDP (60 Prozent) und vor allem der AfD (84 Prozent).
Zwei Drittel wollen, dass Maskenpflicht bestehen bleibt
Eine große Mehrheit von 69 Prozent der Bundesbürger meint auch, dass die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske vorerst weitgehend bestehen bleiben sollte. 19 Prozent sprechen sich für eine Abschaffung der Maskenpflicht in manchen Bereichen aus. Nur 11 Prozent meinen, die Maskenpflicht solle komplett abgeschafft werden. Für eine komplette Abschaffung der Maskenpflicht sind mehrheitlich nur die Anhänger der AfD (61 Prozent).
Unverändert 61 Prozent der Bundesbürger sind weiter für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht für alle Erwachsenen ab 18 Jahren. 33 Prozent sprechen sich gegen eine generelle Impfpflicht aus. Die Anhänger von SPD (74 Prozent), Grünen (71 Prozent) und CDU/CSU (69 Prozent) sprechen sich am häufigsten für die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht für Erwachsene aus. Von den Anhängern der FDP lehnt eine knappe (55 Prozent), von den Anhängern der AfD eine sehr große Mehrheit (92 Prozent) eine allgemeine Impfpflicht ab.
Wie bereits vor zwei Wochen glauben aber nur noch 16 Prozent, dass eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene auch tatsächlich eingeführt wird. 78 Prozent gehen davon aus, dass es zu keiner allgemeinen Impfpflicht für Erwachsene kommen wird.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 25. bis 28. März 2022 erhoben. Datenbasis: 1.013 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, fni