Politik

Pentagon verfolgt Kiew-Rückzug Zwei Drittel der russischen Truppen in Belarus

Russischer Militär in der Region Luhansk. Die Kreml-Truppen aus Kiew ziehen laut Pentagon nicht in den Osten der Ukraine.

Russischer Militär in der Region Luhansk. Die Kreml-Truppen aus Kiew ziehen laut Pentagon nicht in den Osten der Ukraine.

(Foto: IMAGO/SNA)

Das russische Militär zieht aus dem Großraum Kiew ab. Das Pentagon verfolgt die Truppenbewegungen: Danach sind zwei Drittel der Soldaten nicht im Donbass, sondern in Belarus. Kiews Generäle haben eine Theorie, wie deren Einsatz weitergehen könnte.

Russland hat nach US-Angaben inzwischen rund zwei Drittel seiner gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew eingesetzten Soldaten aus der Region abgezogen. Die Truppen würden sich im Nachbarland Belarus sammeln und sollten vermutlich später in andere Regionen in der Ukraine geschickt werden, um dort zu kämpfen, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Rund um Kiew befänden sich noch etwa ein Drittel der ursprünglich dort eingesetzten russischen Soldaten.

Russland hatte nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar offenbar gehofft, Kiew schnell einnehmen zu können. Die russischen Streitkräfte stießen aber auf erbitterten ukrainischen Widerstand. Inzwischen scheint sich Russland mehr auf den Osten der Ukraine konzentrieren zu wollen, einschließlich der Separatistenregion Donbass. Der US-Verteidigungsvertreter sagte, bislang seien keine Verlegungen der aus der Region um Kiew abgezogenen russischen Soldaten Richtung Donbass zu beobachten. Russland dürfte im Donbass aber trotzdem "aggressiver" werden.

Kiew: Region Sumy ebenfalls befreit

Auch der ukrainische Generalstab beobachtete Bewegungen russischer Truppen, die aus dem Umland der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Belarus im Norden abgezogen worden seien. Von dort würden die Einheiten weiter in Richtung Russland transportiert, hieß es. Ziel sei mutmaßlich, die Truppen dann in Kämpfen in der Ostukraine wieder einzusetzen.

Der ukrainische Generalstab verzeichnete derweil weiter russische Artillerieangriffe auf die belagerte Großstadt Charkiw in der Ostukraine. Auch bestehe die Wahrscheinlichkeit von Luft- und Raketenangriffen auf zivile Ziele in Charkiw, teilte der Generalstab in Kiew in einem Bericht mit. Zudem habe Russland die Luftabwehr für seine Truppen in der Region und für die Stadt Belgorod auf russischer Seite der Grenze verstärkt. In Belgorod war vergangene Woche ein Tanklager in Flammen aufgegangen, russische Quellen sprachen von Beschuss durch zwei ukrainische Helikopter.

In der Region Sumy im Norden der Ukraine sind nach Angaben des dortigen Gouverneurs keine Städte oder Dörfer mehr in der Hand russischer Truppen. Die russischen Soldaten hätten sich weitgehend zurückgezogen und im großen Stil Ausrüstung zurückgelassen, sagte Dmytro Schywyzki im ukrainischen Fernsehen. Die eigenen Truppen versuchten, auch die verbliebenen russischen Einheiten zu vertreiben.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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