Wagenknecht im Kandidatencheck Zwei Maßnahmen sind nach Tat in Aschaffenburg "überdringlich"
22.01.2025, 20:06 Uhr Artikel anhören
Noch ist die tödliche Attacke in Aschaffenburg nicht vollständig aufgeklärt, doch der Täter steht bereits fest: ein ausreisepflichtiger Afghane. Für BSW-Kanzlerkandidatin Sahra Wagenknecht beweist dieser Fall, dass es Maßnahmen gegen den Flüchtlingsstrom braucht.
Die Kanzlerkandidatin des BSW, Sahra Wagenknecht, fordert nach der Gewalttat in Aschaffenburg, dass Asylverfahren bei Gewaltdelikten direkt abgebrochen werden. "Ich frage mich, was noch geschehen muss, ehe die Politik begreift, dass wir so nicht weitermachen können", sagt Wagenknecht im "RTL Direkt: Der Kandidatencheck". "Wir müssen unsere Bevölkerung schützen vor Menschen, die unser Asylrecht missbrauchen."
Deshalb seien zwei Maßnahmen "überdringlich", so Wagenknecht: "Das eine ist, dass tatsächlich ein Gewaltdelikt zum Abbruch des Asylverfahrens führt, und zur sofortigen Ausweisung, also Abschiebung." Das zweite sei, "nur noch denen ein Asylverfahren in Deutschland zu ermöglichen, die nicht aus einem sicheren Drittstaat einreisen. Wir müssen die Zahlen reduzieren, weil wir das einfach nicht mehr in den Griff bekommen", so Wagenknecht.
Die Frage von Moderatorin Pinar Atalay, ob sie aber sehe, dass es sehr schwer sei, solche Taten zu fassen, bejahte die Spitzenkandidatin. "Natürlich ist es schwierig." Trotzdem müsse man sehen, dass es Statistiken gebe, die zeigen, dass die Gewaltkriminalität überproportional hoch ist bei bestimmten Zuwanderergruppen, die über Asylrecht einreisen.
Wagenknecht will Thema Migration nicht der AfD überlassen
Auf die Frage, ob sie es schlimm fände, wenn sie sich anhören würde wie die AfD, betont Wagenknecht: "Ich finde es schlimm, dass man seit Jahren das Thema der AfD überlässt." Natürlich mache die AfD Stimmung - auch gegen rechtschaffende, gut integrierte Zuwanderer. "Das ist das Problem: Dass solche furchtbaren Gewalttaten dazu führen, dass die Stimmung im Land kippt."
Menschen mit Migrationshintergrund werden jetzt schräg angeguckt, wie beispielsweise "ein arabisch aussehender Mann in der U-Bahn, der aber gut integriert ist", so Wagenknecht. "Ich finde das schlimm, wenn tatsächlich das Klima so vergiftet wird, dass wir eine generelle Ausländerfeindlichkeit bekommen." Gerade deshalb müsse das Problem jetzt gelöst werden.
Im fränkischen Aschaffenburg hat ein 28-jähriger Afghane zwei Menschen getötet. Bei den Opfern handelt es sich um einen 41-Jährigen sowie einen zweijährigen Jungen aus Marokko, wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte. Der Mann wurde demnach wohl tödlich verletzt, als er sich dem Angreifer in den Weg stellte. Ein zweijähriges Mädchen aus Syrien sowie ein 61-Jähriger wurden bei der Attacke ebenfalls verletzt. Der Angreifer wurde festgenommen, es soll sich um einen gezielten Angriff gehandelt haben.
Das gesamte Gespräch ist am heutigen Mittwoch bei RTL Direkt um 22.15 Uhr zu sehen.
Quelle: ntv.de, vmi