Festnahmen in Spanien Zwei mutmaßliche IS-Geldgeber verhaftet
27.07.2016, 12:02 Uhr
Im April stürmte die spanische Polizei die Wohnung eines IS-Rekrutierers in Palma de Mallorca - nun gibt es den nächsten Einsatz.
(Foto: dpa)
Ein wichtiges Ziel im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat ist es, deren Geldströme auszutrocknen. Nun nimmt die Polizei im Norden Spaniens zwei Brüder aus Marokko fest. Sie sollen regelmäßig Geld auf Konten der Terroristen überwiesen haben.
In Spanien hat die Polizei zwei mutmaßliche Helfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gefasst. Die beiden Brüder aus Marokko seien im katalanischen Gerona im Nordosten des Landes festgenommen worden, teilte das Innenministerium mit. Den 33- und 22-jährigen Männern würden Aktivitäten zur Finanzierung des IS zur Last gelegt.
Erstmals habe man in Spanien konkrete Beweise dafür bekommen, dass es Geldsendungen aus Europa zur Finanzierung des IS gebe, hieß es. Demnach haben die beiden Verdächtigen unter Verwendung falscher Identitäten den Verantwortlichen des IS-Finanzapparats in Syrien und im Irak "ständig" Geld überwiesen. Ein dritter Bruder habe für den IS in der Konfliktregion gekämpft und sei dort getötet worden.
Das Madrider Innenministerium betonte, es sei sehr wichtig, die Geldströme der Dschihadisten zu unterbrechen. Das Geld werde auch zur Finanzierung von Terroraktivitäten in Europa verwendet. Nach Anschlägen unter anderem in Tunesien und Kuwait hatte Spanien Mitte 2015 den Terroralarm auf die zweithöchste Stufe 4 angehoben. Für "kritische Infrastrukturen" wie Flughäfen, Atomanlagen und Bahnhöfe gelten seitdem verschärfte Sicherheitsmaßnahmen.
Quelle: ntv.de, hul/dpa