Mutmaßliche Helfer Chekatts Zwei weitere Festnahmen nach Straßburg-Anschlag
17.12.2018, 22:28 Uhr
Menschen legen Kerzen und Blumen an den Stellen der Straßburger Innenstadt nieder, an denen der Attentäter seine Opfer tötete.
(Foto: imago/Ralph Peters)
Noch ist nicht geklärt, ob der Attentäter bei dem Anschlag in Straßburg allein handelte und ob er tatsächlich im Auftrag des IS tötete. Bei der Frage wie Chérif Chekatt an die Tatwaffe kam, ist die Polizei offenbar weitergekommen: Zwei Verdächtige werden festgenommen.
Sechs Tage nach dem Anschlag von Straßburg hat die französische Polizei zwei weitere Verdächtige festgenommen. Die Justiz legt ihnen nach eigenen Angaben zur Last, eine Rolle bei der Beschaffung der Tatwaffe gespielt zu haben.
Ein dritter Mann, der bereits am Donnerstag unter demselben Verdacht festgenommen worden war, sollte einem Anti-Terror-Richter in Paris vorgeführt werden. Für diesen dritten Mann beantragte die Pariser Staatsanwaltschaft bereits Untersuchungshaft.
Er soll aus dem privaten Umfeld des Attentäters Chérif Chekatt stammen. Aus Ermittlerkreisen hieß es, gegen den Mann werde unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes im Zusammenhang mit einem Terroranschlag ermittelt.
Ermittler hatten nach dem Anschlag zeitweilig noch sechs weitere Menschen in Gewahrsam genommen, die aber laut früheren Berichten französischer Medien inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Chekatt hatte am Abend des 11. Dezembers in der Nähe des Straßburger Weihnachtsmarkts auf Passanten geschossen. Fünf Menschen wurden getötet.
Unklar ist weiterhin, ob der polizeibekannte und als Gefährder eingestufte Angreifer Komplizen hatte und ob die Tat islamistisch motiviert war. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Anschlag kurz nach dem Tod Chekatts für sich beansprucht. Innenminister Christophe Castaner äußerte in einer ersten Reaktion jedoch erhebliche Zweifel an dem Bekenntnis.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP/dpa