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BayernMünchner Imame wollen Zeichen für den Frieden setzen

20.10.2023, 17:16 Uhr

Zunächst gab es Verstimmungen wegen des Termins, doch nun haben sich die Münchner Imame und der Oberbürgermeister zusammengesetzt. Den Angriff der Hamas auf Israel verurteilen schließlich beide Seiten. Dies wollen die muslimischen Gemeinden auch deutlich zeigen.

München (dpa/lby) - Die Münchner Imame haben sich klar gegen den Angriff der Hamas auf Israel ausgesprochen und eine Deeskalation des Konflikts gefordert. "Wir verurteilen den Terror gegen die Zivilbevölkerung in Israel durch die Hamas und rufen dazu auf, die Gewalt sofort zu beenden. Genauso verurteilen wir die Gewalt an der Zivilbevölkerung in Gaza und fordern ein sofortiges Ende", teilte das Münchner Forum für Islam nach einem Treffen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit.

Die Imame hätten vorgeschlagen, "ein deutliches Zeichen zu setzen, in Form eines Friedensgebetes oder einer Mahnwache", berichtete Reiter nach dem Treffen kurz vor dem für Muslime wichtigen Freitagsgebet. "Wir waren uns einig in der Verurteilung des Terrors der Hamas und in der Trauer um alle zivilen Opfer dieses Krieges. Wir waren uns einig, dass es wichtig ist, gemeinsam für Deeskalation einzutreten und alles zu tun, um gewaltsame Auseinandersetzungen in München zu vermeiden", ergänzte Reiter.

Der Muslimrat betonte nach dem Treffen, weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Stadtgesellschaft und das Gemeinwohl leisten zu wollen. "Bedauert wurde, dass Muslime unter Generalverdacht gestellt werden und auch das pauschale Verbot für Demonstrationen auf großes Unverständnis stößt", hieß es in der Mitteilung. Auch würden muslimische wie jüdische Menschen kollektiv und pauschal für die Geschehnisse verantwortlich gemacht. "Wir rufen dazu auf, den Konflikt nicht in München und Deutschland auszutragen und plädieren, entschieden für eine Deeskalation des Konflikts einzutreten."

Sorgen bereitete den Imamen ebenso wie der Stadt unter anderem ein geplanter, aber bislang nicht offiziell angemeldeter Autokorso. Ein von Verfassungsschützern als radikal und israelfeindlich eingestuftes Netzwerk ruft Unterstützer der Palästinenser dazu auf, am Wochenende mit Autos und Flaggen durch die Innenstadt zu fahren. "Das wollen wir in München nicht haben", hatte der Vorstand des Münchner Forums für Islam, Benjamin Idriz, schon am Mittwoch betont.

Vor dem Treffen Reiters und der Imame hatte es zunächst Irritationen gegeben, weil letztere dem Oberbürgermeister öffentlich vorgeworfen hatten, auf die Bitte um ein Gespräch keine Antwort zu erhalten. Reiter wies dies in einem Antwortschreiben zurück. Ein Gespräch sei niemals verweigert worden, die Anfrage sei aber sehr kurzfristig eingegangen und man habe angesichts des sehr vollen Terminkalenders erst einen Termin für ein Treffen finden müssen. Ein Telefontermin sei dabei abgelehnt worden.

Quelle: dpa

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