Berlin & BrandenburgFahrplanwechsel bringt viele Änderungen - eine Übersicht

Mitte Dezember ändern sich in Deutschland jedes Jahr die Bahn-Fahrpläne. Der Wechsel dieses Jahr bringt vor allem Fahrgästen mit Ziel BER und Stuttgart große Veränderungen.
Berlin (dpa/bb) - In 23 Minuten von Berlin Hauptbahnhof zum Flughafen Berlin-Brandenburg? Ab Sonntag ist es möglich - zumindest, wenn die Züge pünktlich fahren. Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag geht die sogenannte Dresdner Bahn in Betrieb. Die 16 Kilometer lange Neubaustrecke zwischen Südkreuz und Blankenfelde ist die größte Inbetriebnahme in der Region seit vielen Jahren.
Ebenfalls ab Sonntag ist nach Bauarbeiten die Anhalter Bahn zwischen Berlin und Halle wieder für Züge freigegeben. Die Fahrzeiten zwischen Berlin und Halle, Leipzig, Erfurt und auch München verringern sich dadurch wieder deutlich. Die Bauarbeiten dauerten fast drei Monate, in der Zeit war die Anhalter Bahn komplett gesperrt.
Neben diesen beiden großen Veränderungen bringt der Fahrplanwechsel aber noch einige weitere Neuigkeiten für Fahrgäste der Bahn in Berlin und Brandenburg. Eine Übersicht:
Fernverkehr
Zwischen Berlin und München fahren ab Sonntag mehr schnelle ICE-Verbindungen. "Fahrgäste zwischen Berlin und München können damit täglich insgesamt 16 schnelle Verbindungen je Richtung nutzen - drei mehr als bislang", teilte die Bahn mit.
Zwischen Berlin, Halle und Erfurt entsteht ein Halbstundentakt ohne weitere Zwischenhalte.
Nach den Bauarbeiten auf der Anhalter Bahn kommen Fahrgäste wieder innerhalb von einer Stunde und sieben Minuten von Berlin Hauptbahnhof nach Halle (Saale) Hauptbahnhof.
Die Fahrt von Berlin Hauptbahnhof bis Leipzig Hauptbahnhof ist planmäßig wieder in einer Stunde und 15 Minuten möglich. Zuletzt waren es wegen der Bauarbeiten auf der Anhalter Bahn mindestens rund zwei Stunden.
Ab Sonntag halten in Lutherstadt Wittenberg wieder Fernzüge. Von Berlin Hauptbahnhof bis Wittenberg brauchen die schnellen Züge planmäßig nur rund 40 Minuten.
Auch die Fahrt von Berlin nach Erfurt geht nach den Bauarbeiten auf der Anhalter Bahn ab Sonntag wieder schneller: Planmäßig brauchen die Züge etwas mehr als eineinhalb Stunden.
Zwischen Berlin und Stuttgart wird ein neuer sogenannter ICE Sprinter eingeführt, der nur in Nürnberg hält. Nach Plan dauert mit diesem Zug die Fahrt von Berlin nach Stuttgart weniger als fünf Stunden - und damit rund eine Stunde weniger als die bisherige Direktverbindung zwischen den beiden Städten.
Die drei täglichen Sprinter Berlin-Köln-Bonn entfallen im kommenden Jahr wegen zahlreicher Baustellen spätestens ab Anfang Februar.
Noch bis Ende April wird auf der Bahnstrecke Berlin-Hamburg gebaut, die Strecke ist daher weiterhin komplett gesperrt. Der Fernverkehr wird über Uelzen und Stendal umgeleitet, für den Regionalverkehr gibt es weiter Schienenersatzverkehr.
Internationaler Verkehr
Der vor einem Jahr eingeführte tägliche Direktzug Berlin–Paris bekommt eine neue Route. Künftig werden die Züge in Halle, Erfurt, Frankfurt Hauptbahnhof und Mannheim halten und 15 bis 20 Minuten schneller zwischen den beiden Hauptstädten unterwegs sein.
Zwischen Berlin und Warschau verkehrt künftig eine weitere – dann siebte – tägliche Direktverbindung. Damit verbinden alle zwei Stunden Eurocity mit rund fünf Stunden Fahrzeit die beiden Hauptstädte miteinander.
Zwischen Berlin, Warschau und Chelm sowie zwischen Berlin, Krakau und Przemysl entstehen neue Verbindungen über Nacht.
Regionalverkehr
Der Flughafenexpress fährt nicht mehr über Gesundbrunnen und Ostkreuz, sondern vom Hauptbahnhof aus über Südkreuz zum BER. Die Züge fahren dann doppelt so häufig, alle 15 Minuten statt alle 30.
Auch der Ostteil der Hauptstadt wird besser an den Flughafen in Schönefeld angebunden. Die RB24 aus Eberswalde wird in Schönefeld zum Flughafen verlängert. Von Oranienburg aus fährt die RB32 ab Februar 2026 ebenfalls einmal pro Stunde zum BER. Beide Verbindungen führen über das Berliner Ostkreuz, wodurch dort dann zwei Regionalzüge pro Stunde in Richtung Flughafen unterwegs sind.
Ebenso wie Berlin Gesundbrunnen verlieren auch die Bahnhöfe Spandau und Falkensee die BER-Direktverbindung. Sie müssen entweder am Hauptbahnhof umsteigen oder mit der S9 durchfahren - allerdings mit langer Fahrzeit.
Neu ins Angebot genommen wird die Linie RE20 Berlin Hbf - Flughafen BER - Lübbenau (- Cottbus). "Der RE20 fährt neu täglich im Stundentakt von ca. 4 bis 21 Uhr zwischen Berlin Hauptbahnhof und Lübbenau", teilte der VBB mit. Der Zug hält am Potsdamer Platz, in Berlin Südkreuz, am Flughafen, in Königs Wusterhausen sowie in Lübben. Die Fahrzeit zwischen dem BER und Lübbenau beträgt circa 50 Minuten. Aufgrund der noch eingleisigen Strecke Lübbenau – Cottbus sind im Fahrplan 2026 nur Einzelfahrten der Linie RE20 von und nach Cottbus möglich.
Für Fahrten Richtung Ostsee wird eine neue Linie eingeführt, die RE30. Nach Angaben des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg fährt die Linie im täglichen Zweistundentakt in Ergänzung zum RE3. "Es ergibt sich damit ein stündliches Angebot zwischen Berlin und Stralsund wechselweise mit und ohne Umstieg", teilte der Verkehrsverbund mit.
Ab dem Fahrplanwechsel endet die Anerkennung von Nahverkehrstickets des VBB auf allen Fernverkehrszügen der DB. Dies betrifft das Intercity-Angebot im Abschnitt Berlin–Doberlug-Kirchhain–Elsterwerda und Potsdam–Cottbus sowie die ICE-Züge im Abschnitt Berlin–Prenzlau.