Hamburg & Schleswig-Holstein Ärztegewerkschaft Marburger Bund kündigt Warnstreik an
10.04.2019, 17:20 Uhr
(Foto: Patrick Seeger/dpa)
Hamburg (dpa/lno) - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat ihre Mitglieder in Hamburg zu einem Warnstreik für Mittwoch nach Ostern (24.4.) aufgerufen. Drei Tarifrunden mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber in Berlin hätten im März kein Ergebnis gebracht, teilte der Landesverband des Marburger Bundes am Mittwoch mit. Die Gewerkschaft habe die Verhandlungen für gescheitert erklärt.
Von den insgesamt acht Forderungen seien zwei für Hamburg relevant, erklärte eine Sprecherin: zum einen die nach einer Entgelterhöhung von fünf Prozent für die Krankenhausärzte, zum anderen die Forderung nach Erhalt des Ärztetarifvertrags. Betroffen sind die angestellten Mediziner in den Asklepios-Kliniken sowie im Universitätsklinikum Eppendorf und dessen Herzzentrum.
Nach der Auflösung des Krankenhausarbeitgeberverbands Hamburg haben sich die Kliniken einem anderen Verband unter dem Dach der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände angeschlossen. Gemäß dem Tarifeinheitsgesetz von 2015 könnten die Hamburger Kliniken nun einen Vertrag mit der größeren Gewerkschaft Verdi abschließen, die auch das Pflege- und Verwaltungspersonal vertritt.
Der Marburger Bund befürchtet, dass der spezielle Ärztetarifvertrag "verdrängt" werden könnte. Von der Arbeitsrechtlichen Vereinigung Hamburg, die zur Vereinigung kommunaler Arbeitgeber gehört, war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
In Frankfurt hatten am Mittwoch mehrere Tausend Ärzte aus dem ganzen Bundesgebiet eine Wiederaufnahme von Tarifgesprächen für die Mediziner in kommunalen Kliniken gefordert. Auf der zentralen Kundgebung während eines eintägigen Warnstreiks ging es ihnen vor allem um verbesserte Regelungen für den Bereitschaftsdienst.