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Hamburg & Schleswig-HolsteinMehrere Schülerdemos gegen Wehrdienstgesetz im Norden

05.12.2025, 13:11 Uhr
In-vielen-Staedten-Deutschlands-wurde-gegen-das-neue-Wehrdienstgesetz-demonstriert

In Kiel, Lübeck und weiteren Städten demonstrieren viele Schülerinnen und Schüler gegen das neue Wehrdienstgesetz. Die fürchten, dass aus Freiwilligkeit Pflicht wird.

Kiel (dpa/lno) - In mehreren Städten Schleswig-Holsteins haben junge Menschen gegen die Einführung des neuen Wehrdienstes protestiert. In Kiel gingen rund 1.000 Schülerinnen und Schüler friedlich auf die Straße, wie die Polizei mitteilte. In Lübeck versammelten sich etwa 350 Demonstrierende.

Auch in Flensburg und Itzehoe (Kreis Steinburg) beteiligten sich Schülerinnen und Schüler an den Protesten. Genaue Teilnehmerzahlen aus diesen Städten lagen zunächst nicht vor.

Das Bündnis "Nein zur Wehrpflicht" kritisierte das heute im Bundestag verabschiedete Gesetz. Es führe nicht nur einen neuen Wehrdienst ein, sondern könne auch einen Zwang zum Waffendienst bedeuten. Falls die angestrebte Zahl an Freiwilligen bei der Bundeswehr nicht erreicht werde, drohe eine verpflichtende Einberufung, so die Befürchtung der Kritiker.

Ein 17-jähriger Schüler aus Kiel erklärte: "Dieser Streik heute wird nicht der letzte gewesen sein." Vertreter des Bündnisses kündigen den Angaben bereits den nächsten bundesweiten Schulstreik für den 5. März an.

Gesetz kommt in den Bundesrat

Eine Mehrheit der Abgeordneten des Bundestages votierte für den Gesetzentwurf der schwarz-roten Bundesregierung. Für alle Männer, die ab dem 1. Januar 2008 geboren wurden, soll damit die Pflicht zur Auskunft und Musterung gelten, der Dienst bleibt aber freiwillig. Der Bundesrat soll sich noch vor Weihnachten mit dem Gesetz befassen. Aus Protest gegen die Wehrdienst-Pläne gingen heute junge Menschen in zahlreichen deutschen Städten auf die Straße.

Quelle: dpa

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