HessenKoalitionsgespräche könnten Zukunftsrat berücksichtigen

Rund 430 Vorschläge für ein modernes Hessen hat ein Expertengremium vorgelegt. Sie könnten auch Regierungschef und Ministern helfen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Ergebnisse des hessischen "Zukunftsrats Wirtschaft" könnten laut Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) auch "Rüstzeug" für künftige Koalitionsverhandlungen sein. Womöglich könnten manche Themen des Abschlussberichts des "Zukunftsrats" mit rund 430 Vorschlägen für ein modernes, nachhaltiges und krisenfestes Hessen auch schon in den laufenden Sondierungsgesprächen zur Sprache kommen, sagte der Sieger der Landtagswahl vom 8. Oktober am Mittwoch in Wiesbaden. Gegenwärtig lotet die CDU aus, ob sie weiter mit den Grünen oder künftig mit der SPD Hessen regieren will.
Der politisch unabhängige "Zukunftsrat Wirtschaft" des Landes war bei einem ersten Gipfel im März 2023 mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gegründet worden. Laut seiner Co-Vorsitzenden Marie-Luise Wolff konferierten seine Mitglieder insgesamt siebenmal in Präsenz oder digital. Ministerpräsident Rhein sprach beim dritten und vorerst letzten Gipfel des Gremiums von einer beeindruckenden Blaupause auch für künftiges Regierungshandeln.
Die Co-Vorsitzende Wolff, die im Hauptjob Vorstandschefin des kommunalen Energieversorgers Entega ist, nannte als Beispiel für konkrete Vorschläge im Abschlussbericht die Schaffung einer Behörde für die raschere und einfachere Integration ausländischer Fachkräfte. Auch eine "Taskforce Cybersicherheit" sei angesichts sich häufender Hackerangriffe auf Unternehmen eine Handlungsempfehlung des "Zukunftsrats Wirtschaft". Dieser fordert zudem etwa eine Straffung und Digitalisierung staatlicher Genehmigungsverfahren für Firmen, den Ausbau erneuerbarer Energien sowie Verbesserungen in der Bildung.