Hessen Wilke-Insolvenz: Nicht genug Geld für laufende Kosten
17.01.2020, 12:59 Uhr
(Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild)
Korbach (dpa/lhe) - Dem nach einem Wurstskandal in die Insolvenz gegangenen Fleischhersteller Wilke geht auch das letzte Geld aus. Der Insolvenzverwalter habe die sogenannte Masseunzulänglichkeit angemeldet, erklärte das Amtsgericht Korbach am Freitag. Das bedeutet, die Insolvenzmasse reicht nicht, um laufende Kosten zu decken. Darunter fallen beispielsweise Strom- und Mietkosten, die nach der Insolvenz entstanden sind. Solche Forderungen werden gegenüber regulären Gläubigern bevorzugt behandelt. Zuvor hatte die "Hessische/Niedersächsische Allgemeine" über das Thema berichtet.
Laut dem Amtsgericht handelt es sich nicht um einen endgültigen Zustand. Theoretisch könnte wieder Geld reinkommen. Der Insolvenzverwalter äußerte sich zunächst nicht dazu. Laut dem Amtsgericht ist für Ende kommender Woche eine Gläubigerversammlung geplant.
Behörden hatten die Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH im Oktober geschlossen. In Produkten des Herstellers in Twistetal-Berndorf waren Listerien gefunden worden. Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. 37 Krankheitsfälle, darunter drei Todesfälle, werden mit Wilke in Verbindung gebracht. Die Staatsanwaltschaft Kassel ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Geschäftsführer.