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Mecklenburg-VorpommernProzess wegen Vorwurfs der Zwangsprostitution gestartet

27.11.2025, 10:07 Uhr
Mehre-hundert-bis-zu-tausendmal-soll-ein-in-Stralsund-Angeklagter-seine-Freundin-gegen-ihren-Willen-zu-Freiern-begleitet-und-zur-Prostitution-gezwungen-haben

Eine Frau wird laut Anklage über Jahre von ihrem Partner zur Prostitution gezwungen und geschlagen. Nun steht der Mann vor Gericht.

Stralsund (dpa/mv) - Wegen der mutmaßlichen Zwangsprostitution seiner Freundin und weil er sie verprügelt haben soll, steht seit Donnerstag ein 39-Jähriger in Stralsund vor Gericht. Er habe die Frau in mehreren hundert bis zu tausend Fällen gegen ihren Willen zu Freiern begleitet, heißt es in der zum Auftakt des Prozesses am Landgericht Stralsund verlesenen Anklage. Der Beschuldigte aus der Gemeinde Süderholz bei Greifswald soll zwischen Mitte 2021 und Ende Juni 2025 im Internet sexuelle Handlungen durch seine Partnerin gegen Geld angeboten und sie regelmäßig verprügelt haben, um sie gefügig zu machen.

Laut Anklage verlangte der Mann ohne Berufsausbildung zwischen 50 und 250 Euro von den Freiern und kassierte das Geld selbst ein. Er ist wegen Zwangsprostitution und Körperverletzung angeklagt. Der laut Gericht mehrfach Vorbestrafte sitzt in einer JVA. Auch im Tatzeitrum befand er sich laut Anklage zwischenzeitlich in Haft und habe der Geschädigten von dort weiter Gewalt angedroht.

Gibt es eine Verständigung?

Die Frau wird im Prozess durch einen Anwalt als Nebenklägerin vertreten, nahm aber am Donnerstag zum Auftakt nicht selbst an der Verhandlung teil. Kurz nach Verlesung der Anklage wurde die Verhandlung unterbrochen, um über eine mögliche Verständigung zu beraten, auch um der Geschädigten eine Aussage im Prozess zu ersparen. Es sind zwei weitere Verhandlungstermine bis in die Woche vor Weihnachten angesetzt.

Quelle: dpa

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