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Rheinland-Pfalz & Saarland Deutschland-Ticket wird für junge Saarländer günstiger

(Foto: Arne Dedert/dpa)

Das Saarland will das bundesweite Deutschland-Ticket für junge Leute günstiger machen. Sie können künftig für 365 Euro im Jahr Bus und Bahn im Nahverkehr fahren. Das Land schießt eine Millionensumme zu.

Saarbrücken (dpa/lrs) - Wenn bundesweit demnächst das neue Deutschland-Ticket für 49 Euro eingeführt wird, gibt es für junge ÖPNV-Nutzer im Saarland eine zusätzliche Ermäßigung: Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende müssen dann nur 30,40 Euro zahlen, um rund um die Uhr bundesweit alle Busse und Bahnen des Nahverkehrs nutzen zu können. "Damit werden saarländische Familien kräftig entlastet", sagte Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD) am Dienstag in Saarbrücken.

Dieses "Junge-Leute-Ticket" starte offiziell mit dem Deutschland-Ticket - vermutlich im Mai - und werde 365 Euro im Jahr kosten. Beim monatlichen Ticket-Preise schieße das Land 18,60 Euro je Ticket zu. Insgesamt gleiche man die Mindereinnahmen der Verkehrsunternehmen mit fast 10 Millionen Euro pro Jahr aus.

Schüler sparen laut Berg dann im Vergleich zum heutigen Schüler-Abo fast 40 Prozent beziehungsweise 223,20 Euro im Jahr, Azubis und Freiwilligendienstleistende sogar bis zu 343,20 Euro.

Ziel des Deutschland- und des Junge-Leute-Tickets sei es, mehr Fahrgäste zu erreichen, den aktuell sehr positiven Trend im Saarländischen Verkehrsverbund (SaarVV) zu erhalten und die Saarländer weiter zu ermuntern, Busse und Bahnen zu nutzen, wo und wann immer es möglich sei. Schließlich ist der ÖPNV laut Berg "ein sehr, sehr wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft und ein unverzichtbarer Beitrag zum Klimaschutz".

Trotz starker Kostensteigerungen in den Bereichen Energie, Personal und Betrieb ändere sich für die meisten Abo-Kunden im SaarVV auch im neuen Jahr erst einmal nichts. "Der Landesregierung war es wichtig, dass die Preise der Flat-Abos, die derzeit 49 Euro und mehr kosten, bis zur Einführung des Deutschland-Tickets unverändert bleiben", sagte die Ministerin. Dafür gleiche das Land die Mindereinnahmen gegenüber den Verkehrsunternehmen monatlich mit 250 000 Euro aus.

Erstmals seit 2019 komme es nun jedoch im Bereich der Einzelfahrscheine, der Wochen- und Monatskarten, der Preisstufen-Abos und beim 9-Uhr-Abo zum 1. Februar zu einer "moderaten Tarifanpassung". Nach Angaben von Elke Schmidt, Geschäftsführerin im SaarVV, liegt die Preiserhöhung mit durchschnittlich 4,8 Prozent deutlich unter der aktuellen Inflation. Preise für Einzelfahrkarten steigen je nach Stufe beispielsweise von 2,60 auf 2,70 Euro, im gesamten Netz von 7,50 auf 8,00 Euro.

Nach Angaben der SaarVV-Chefin zeigen die jüngsten Verkaufszahlen, dass die Saarländer bereit seien, in den ÖPNV einzusteigen. Auch dank der Tarifreform 2021 und des Neun-Euro-Tickets seien die Fahrgast-Zahlen gestiegen. Die Zahl der Abo-Verträge, die zu Corona-Zeiten um 17 Prozent auf 55.000 gesunken sei, liege aktuell bei rund 67.000 - und damit noch über dem Wert der Vor-Corona-Zeiten. Dies sei "ein toller Erfolg".

Angesichts der steigenden Nachfrage, die man erwarte, müsse aber auch das Fahrplanangebot ausgebaut werden. "Es geht nur zusammen", sagte Schmidt. "Denn was nutzt der beste Tarif, wenn keine Busse kommen."

Wann genau das Deutschland-Ticket und damit auch das Junge-Leute-Ticket eingeführt wird, hängt Berg zufolge noch von Verhandlungen des Bundes mit der EU-Kommission zu beihilferechtlichen Fragen ab. Auch das Gesetz zur Finanzierung des Bundesanteils stehe noch aus.

Quelle: dpa

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