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Sachsen-AnhaltLand fördert neue Industriegebiete im Braunkohlerevier

16.02.2022, 13:27 Uhr
Sven-Schulze-CDU-spricht
(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentra)

Magdeburg (dpa/sa) - Das Land Sachsen-Anhalt will die Erschließung neuer Industriegebiete in der Braunkohleregion mit bis zu 50 Millionen Euro fördern. Ein Förderaufruf des Wirtschaftsministeriums dazu wurde am Mittwoch veröffentlicht. Die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze in den vom Strukturwandel betroffenen Regionen sei ein vordringliches Anliegen beim Kohleausstieg, sagte Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU). "Zukunftsgerichtete Industrie- und Gewerbeflächen spielen dabei eine tragende Rolle."

Förderberechtigt sind laut Ministerium Kommunen, Landkreise und öffentliche Träger. Ziel ist die Ansiedlung von Unternehmen, die auf die Herstellung und Verwendung von sogenanntem grünen Wasserstoff ausgerichtet sind. Grüner Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Vorschläge für die Förderung können nach Angaben des Ministeriums noch bis zum 31. Juli 2022 eingereicht werden.

Zur Braunkohlenregion gehören in Sachsen-Anhalt die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Mansfeld-Südharz, der Burgenlandkreis, der Saalekreis und die Stadt Halle. Die Erschließung der neuen Industriegebiete wird über Strukturhilfen des Bundes aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen finanziert.

Erst kürzlich hatte das Land bekannt gegeben, Gelder im zweistelligen Millionenbereich für die Schaffung von Infrastrukturen für grünen Wasserstoff bereitstellen zu wollen. Von mehr als 55 Millionen Euro sprach Energieminister Armin Willingmann (SPD).

Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung länderübergreifende Infrastruktur-Projekte für den Aufbau eines europäischen Wasserstoffnetzes ausgewählt. Diese sollen zwischen 2023 und 2027 umgesetzt werden. Die Bundesländer selbst müssen sich mit 30 Prozent an den Kosten beteiligen. Für Sachsen-Anhalt wird der Bund den Angaben zufolge voraussichtlich rund 130 Millionen Euro einplanen, das Umweltministerium 55 Millionen Euro.

Quelle: dpa

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