Der ehemalige DFB-Chef Theo Zwanziger fürchtet eine jahrelange Alleinherrschaft von Präsident Gianni Infantino im Fußball-Weltverband FIFA. "Dieser Mann macht sich auf den Weg, zum ewigen Präsidenten zu werden", sagte der 77-Jährige im Interview mit dem Deutschlandfunk.
Der Jurist aus Altendiez glaubt, dass der Schweizer in den kommenden Jahren auch die unter Vorgänger Joseph S. Blatter installierte Amtszeitbegrenzung für den FIFA-Präsidenten hinterfragen werde, um dann "ähnlich wie in China oder Nordkorea auf Lebenszeit" seinen Platz zu festigen. Bis ins Jahr 2027 dauert Infantinos zweite Amtszeit offiziell, anschließend kann er gemäß augenblicklich gültiger Statuten noch für eine weitere Periode bis 2031 kandieren.
Der Mann aus dem Wallis, so Zwanziger, habe alle Kontrollmechanismen beseitigt, die in der Amtszeit Blatters geschaffen wurden. Speziell in der unabhängigen Ethikkommission habe Infantino die Personen ausgewechselt. Er habe ein Netzwerk mit vielen Verbündeten, aber keine wirklichen Kritiker in den Ländern, die auf das Geld der FIFA angewiesen sind. "Das ist die Methode Infantino", betonte Zwanziger, "man kann sie Korruption nennen, aber sie wird halt dort praktiziert."