China

Angesichts der massiven Proteste am Hongkonger Flughafen verschärft Peking den Ton und vergleicht Demonstranten mit Terroristen. Auch die Staatsmedien legen rhetorisch nach. Derweil bringt die Volksrepublik Einsatzkräfte in Stellung. Von Jan Gänger

• Nach Protesten an Flughafen China verschärft Gangart in Hongkong-Krise

Der Handelsstreit mit den USA bremst die exportabhängige chinesische Industrie. Das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war im vergangenen Monat so niedrig wie seit 17 Jahren nicht mehr. Auch der Umsatz im Einzelhandel enttäuscht.

Zwei Tage lang legen massive Protestaktionen den internationalen Flughafen von Hongkong lahm. Die Polizei nimmt fünf Männer fest. Nun vergleicht China gewaltbereite Demonstranten mit Terroristen und untersagt US-Kriegsschiffen die Einfahrt in den Hafen der Millionenmetropole.

• Angespannte Lage in Hongkong Trump: China bringt Truppen in Stellung

Die Protestwelle in Hongkong ebbt nicht ab. Peking mahnt deshalb, die Ordnung in der Sonderverwaltungszone müsse wiederhergestellt werden. Spielen dabei auch militärische Optionen eine Rolle? Die US-Regierung deutet das zumindest an.

Zugeständnisse der USA im Zollstreit mit China lösen eine Erleichterungsrally an der Wall Street aus. Die US-Technologiebranche gilt als besonders eng verbunden mit Fernost, daher profitieren die Aktien hier überproportional von den Nachrichten.

Den zweiten Tag in Folge legen Demonstranten Hongkongs Flughafen lahm. Tausende Anhänger der regierungskritischen Protestbewegung errichten mit Gepäckwagen Barrikaden. Als am Abend die Polizei in das Gebäude eindringt, kommt es zu heftigen Zusammenstößen.

Im Handelsstreit zwischen den USA und China deutet sich Entspannung an: Die Erhebung neuer Strafzölle auf chinesische Importe erfolgt nun erste kurz vor dem Jahreswechsel. Das rettet vielen Firmen das Weihnachtsgeschäft. Beide Seiten wollen nun weiter verhandeln.

Nach der Stilllegung am Vortag kommt es am Hongkonger Flughafen erneut zu einer großen Protestkundgebung von Regierungskritikern. Wieder sehen sich die Behörden gezwungen, den Betrieb einzustellen. Unterdessen übt auch die UN Kritik am Einsatzverhalten der Sicherheitskräfte.

Mit der zeitweisen Stilllegung des städtischen Flughafens erreichen die Proteste in Hongkong einen neuen Höhepunkt. Während die USA zur Zurückhaltung aufrufen, verteidigt Hongkongs Regierungschefin Lam das rigorose Vorgehen der Polizei. Unterdessen sollen die Demonstrationen am Flughafen weitergehen.