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Proteste in ganz Deutschland Fridays for Future: Regierung ist völlig im Gasrausch

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Manche Demo-Teilnehmer attackierten Katherina Reiche persönlich.

Manche Demo-Teilnehmer attackierten Katherina Reiche persönlich.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein weltweiter Aktionstag lockt laut den Veranstaltern mehr als 50.000 Menschen in Deutschland auf die Straßen. Sie demonstrieren für eine nachhaltigere Klimapolitik - und gehen mit Wirtschaftsministerin Reiche hart ins Gericht.

Bei einem weltweiten Aktionstag haben tausende Menschen in ganz Deutschland für mehr Klimaschutz demonstriert. Protestiert wurde unter anderem für einen sofortigen Stopp aller neuen Erdgasprojekte hierzulande, etwa auf Borkum in einem Gebiet nahe dem Nationalpark Wattenmeer. "Während die Klimakrise weltweit Existenzen zerstört, heizt die Bundesregierung sie weiter an", hieß es im Demo-Aufruf.

Nach Angaben der Bewegung Fridays for Future, die zu den Aktionen aufgerufen hatte, beteiligten sich in mehr als 80 deutschen Städten mehr als 50.000 Menschen daran. In der Hauptstadt Berlin seien es 4300, in Hamburg 5000 Teilnehmer gewesen. Die Polizei sprach für Berlin von 3000 und für Hamburg von 2500 Demonstrierenden, in München zählte die Polizei rund 1500.

Mehr als 4000 Menschen kamen laut Veranstaltern in Berlin auf die Straßen.

Mehr als 4000 Menschen kamen laut Veranstaltern in Berlin auf die Straßen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Auf Plakaten wurde unter anderem Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU wegen ihres energiepolitischen Kurses attackiert. Die Regierungskoalition von Union und SPD verfolgt das Ziel, bis 2030 Gaskraftwerke mit einer Leistung von bis zu 20 Gigawatt zu bauen. Sie sollen im Zuge des Kohleausstiegs einspringen, wenn Erneuerbare den Strombedarf nicht decken - etwa in "Dunkelflauten", wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. "Diese Regierung ist völlig im Gasrausch", hatte Carla Reemtsma von Fridays for Future vor den Demos in Berlin gesagt.

Auch international wurde in verschiedenen Ländern für mehr Klimaschutz und -gerechtigkeit demonstriert, etwa in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, in der indonesischen Hauptstadt Jakarta und vor dem Opernhaus in Sydney. In London wurde mit Zehntausenden Teilnehmern eines Protestmarsches gerechnet, bei dem die Besteuerung von Superreichen und klimaschädlichen Konzernen gefordert wurde, um mit den Einnahmen Klimaschutzmaßnahmen und öffentliche Dienstleistungen zu finanzieren.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa

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