Gas

Eifrig nutzen Politiker den Asien-Europa-Gipfel für Gespräche mit Russlands Präsidenten Putin. Das Ergebnis zum Friedensplan für die Ostukraine ist jedoch dürftig. Einzig im Gasstreit gibt es etwas Bewegung.

Von "guten Gesprächen" und "Fortschritten" in der Lösung der Ukraine-Krise ist die Rede, als sich Putin mit EU-Regierungschefs in Italien trifft. Die Umstände der Verhandlungen beinhalten eine ganz andere Aussage. Von Christoph Herwartz

• Machtkämpfe im Ukraine-Konflikt Krisentreffen in Mailand wird verlängert

Hohe Einnahmen aus Bodenschätzen, Prestigeprojekte und das höchste Wirtschaftswachstum in Südamerika: Boliviens Präsident Evo Morales hat viele Argumente für eine Wiederwahl. Nun bestätigt das Land den Staatschef im Amt - und träumt trotz aller Probleme von Industrialisierung. Von Roland Peters

So langsam rückt der Winter näher und der wird in der Ukraine für gewöhnlich eisig. Doch zum Heizen wird russisches Gas benötigt. Russland will aber mehr Geld für seine Lieferungen - nun kommt Bewegung in den Streit. Ein "Winterfrieden" ist in greifbarer Nähe.

Moskau dreht am Gashahn: Der Rohstoffkonzern Gazprom pumpt inzwischen kaum mehr als die Hälfte der vereinbarten Gasmenge an Polen. Ist es eine Retourkutsche für die harte Haltung Polens gegenüber Russland im Ukrainekonflikt?

Die EU kann künftig Erdgas in die Ukraine liefern. Über die Pipeleine aus der Slowakei kann das Land etwa ein Fünftel seines Bedarfs sichern. gebaut wurde das Leitungsystem eigentlich für die Versorgung in umgekehrter Richtung.

Ein Frieden in der Ukraine liegt in weiter Ferne. Bei Gefechten im Osten sterben zwei russische Journalisten, was das Verhältnis zu Moskau weiter belastet. Auch eine Gas-Pipeline geht in Flammen auf. "Die Lage ist bedenklich", so der Betreiber der Gasleitung.

Russlands Verhalten in der Ukraine wird von der EU scharf verurteilt - doch Russlands Gas bleibt für Europa weiterhin praktisch unverzichtbar. Das weiß auch Russlands Staatskonzern Gazprom. Trotz aller Differenzen drängt der Konzern daher auf den Bau der South Stream-Pipeline.

Schwere Niederlage für das von der EU unterstützte Nabucco-Projekt: Die konkurrierende Trans-Adria-Pipeline (TAP) erhält aus Aserbaidschan den Zuschlag für künftige Gas-Lieferungen. Nabucco dürfte damit vor dem Aus stehen.

Der Poker um den Transport von Gas aus Aserbaidschan ist entschieden. Großer Verlierer ist ein milliardenschweres Pipeline-Projekt, an dem der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV beteiligt ist. RWE war aus dem nicht unumstrittenen Vorhaben bereits ausgestiegen.