Wirtschaft

Zollpapiere von Gazprom fehlen Siemens Energy: Gas-Turbine für Pipeline steht längst bereit

Russland begründet die verringerten Gaslieferungen durch Nord Stream 1 mit Problemen bei Turbinen.

Russland begründet die verringerten Gaslieferungen durch Nord Stream 1 mit Problemen bei Turbinen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Deutschland bekommt aus Russland weniger Gas geliefert. Eine für den Betrieb der Pipeline Nord Stream 1 notwendige Turbine sei von Siemens Energy noch nicht übergeben worden, begründet Gazprom die Verzögerung. Das deutsche Unternehmen weist das zurück.

Das Unternehmen Siemens Energy hat erneut die russische Darstellung zurückgewiesen, für Verzögerungen bei der Lieferung einer wichtigen Turbine zum Betrieb der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 verantwortlich zu sein. Der Transport der Turbine könne sofort starten, sagte ein Sprecher von Siemens Energy. Alle erforderlichen Dokumente für die Ausfuhr lägen vor. Was hingegen fehle, seien erforderliche Zolldokumente für den Import nach Russland. "Diese Informationen können von niemand anderem als Gazprom bereitgestellt werden."

Der russische Gas-Konzern hatte zuvor erklärt, Siemens Energy habe die Turbine noch immer nicht übergeben und die Verzögerung liege in der Verantwortung von Siemens Energy. "Für uns ist die Wartung der Turbinen ein Routinevorgang, der sich in der Praxis seit vielen Jahren bewährt hat", teilte Siemens Energy später am Abend mit. "Wir haben derzeit keinen Zugang zu den Turbinen vor Ort, und wir haben bisher keine Schadensmeldungen von Gazprom erhalten. Daher müssen wir davon ausgehen, dass die Turbinen normal arbeiten."

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Etwaige künftige Wartungsarbeiten könnten zudem erleichtert werden. So habe die kanadische Regierung bereits zugestimmt, dass die Turbinen, die von Siemens Energy in Montreal gewartet würden, von Kanada nach Deutschland transportiert werden können.

Russland liefert seit längerer Zeit deutlich weniger Gas durch die Pipeline als technisch möglich wäre. Zur Begründung wird auf Probleme mit der Turbine verwiesen. Politiker in Deutschland halten das aber für ein vorgeschobenes Argument und sehen die Drosselung der Lieferungen als politisch von Russland gewollt - als Retourkutsche für die Sanktionen, die der Westen wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine verhängt hat.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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