Das Kurzarbeitergeld ermöglicht es Unternehmen in einer Krise, Kosten zu reduzieren, ohne dass sie Mitarbeiter entlassen müssen. In der Pandemie werden so Hunderttausende Entlassungen verhindert. Allerdings gibt es auch Fallstricke. Ein Modell zwischen Erholungs- und Mitnahmeeffekten. Von Charlotte Raskopf
Die Corona-Krise bringt viele Unternehmen zum Nachdenken: Was tun, wenn die Nachfrage sinkt und weniger zu tun ist? Die IG Metall kann sich eine Vier-Tage-Arbeitswoche vorstellen, um so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern. Nicht notwendig, sagt Arbeitsmarktforscher Enzo Weber. Von Kevin Schulte
In Deutschland wird es derzeit immer schwieriger, einen Job zu finden. Für 2,9 Millionen Arbeitslose stehen nur 900.000 offene Stellen zur Verfügung. Die VDMA wirft der Bundesregierung vor, Neueinstellungen zu erschweren. Eine Berufsgruppe trifft diese Entwicklung besonders schwer.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt wird sich wegen der Corona-Krise im Laufe des Jahres noch deutlich verschlechtern. Davon ist der Analysechef vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung überzeugt. Er fordert weitere Hilfen durch den Bund - auch für Minijobber.
Es sind Zahlen mit geringer Aussagekraft. Die Arbeitsagenturen vermelden einen stabilen Jobmarkt. Das liegt an der Stichtagsregelung. So finden der Stillstand von weiten Teilen des öffentlichen Lebens sowie der Wirtschaft noch keinen Niederschlag. Doch es gab bereits erste Zeichen einer Abkühlung.
Die Bundesregierung kündigt umfangreiche Maßnahme zur Unterstützung der Wirtschaft an, damit Unternehmen überleben und Arbeitnehmer und Selbständige weiter ein Einkommen haben. Dennoch werde die Corona-Krise auch den Arbeitsmarkt schwer treffen, warnt ein Experte des IAB.
Nicht alle Beschäftigten in Deutschland sind mit ihren Arbeitszeiten zufrieden: Einige würden gerne weniger arbeiten. Gerade bei Teilzeitkräften ist jedoch das Gegenteil der Fall. Dabei spielt wohl auch das Gehalt eine Rolle - besonders Frauen sind davon betroffen.
Die Gemengelage ist unverändert - doch die Auswirkungen sind nicht länger vorübergehend. Handelskonflikte und Unsicherheiten trüben inzwischen erheblich die wirtschaftlichen Aussichten. Zunehmend schlägt dies auch auf dem Arbeitsmarkt durch.
Die Situation klingt paradox: Wegen der sich abkühlenden Wirtschaft wird die Erwerbslosigkeit nicht weiter sinken. Dennoch steigt die Beschäftigung. Für die kommenden Monate erwarten Forscher zunächst aber mehr Arbeitslose.
In den vergangenen drei Jahren haben Hunderttausende Asylbewerber den Schritt auf den Arbeitsmarkt geschafft. Gut jedem Zweiten gelingt dies über eine Helfertätigkeit. Dagegen ist die Zahl derer, die eine Lehrstelle gefunden haben, gering. Experten sehen hier noch Nachholbedarf.
Ob Maschinen des Menschen Freund oder Feind sind, wird spätestens seit der Erfindung der Dampfmaschine heiß diskutiert. Die Sorge, dass Roboter Jobs vernichten, entkräftet nun eine aktuelle Studie. Allerdings können nicht alle Berufsgruppen aufatmen. Von Hedviga Nyarsik
Immer mehr Konzerne zahlen lieber Abfindungen in Millionenhöhe, statt ältere Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Ökonomen zufolge ergibt das jedoch keinen Sinn. Denn die Unternehmen profitieren immer noch stark von den Kenntnissen der Babyboomer.
Nie waren mehr Menschen in Deutschland beschäftigt. Entsprechend hoch ist das Arbeitsvolumen. Auf jeden Vollzeitbeschäftigten entfallen fast 1650 Stunden. Dafür ging die Zahl der Überstunden etwas zurück.
Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, geht auch für das kommende Jahr von sinkenden Arbeitslosenzahlen und steigender Beschäftigung aus.
Die deutsche Autoindustrie steht durch die Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren vor radikalen Umbrüchen. Zehntausende Jobs, heißt es in einer Studie, dürften bis 2035 wegfallen. Die Bundesregierung versucht, rechtzeitig gegenzusteuern.
Mit der Flüchtlingskrise kommen viele Jobsuchende nach Deutschland. Nun wird klar: Jeder Vierte findet auch eine Beschäftigung. Die Flüchtlinge profitieren von der guten Arbeitsmarktsituation. Trotzdem ist die Lage für einige schwierig.