Nord/LB

Nur eine massive Geldspritze kann die Bremer Landesbank noch retten. Der Schlüssel der Lösung liegt in Hannover. Der Mehrheitseigner NordLB spielt bei der Rettung die entscheidende Rolle. Doch alles hat seinen Preis.

Nach Ansicht von Helaba-Chef Grüntker werden für Banken Kapitalerhöhungen schwierig. Die Wachstumschancen seien in den kommenden Jahren begrenzt. Zudem sorge der EZB-Aufkauf von Firmenanleihen zusätzlich für Gegenwind.

Für die Bremer Landesbank (BLB) wird es ernst. Am Freitag soll der Aufsichtsrat die Weichen für eine Rettung aus der finanziellen Schieflage stellen. Beim Mehrheitseigner aus Niedersachsen wird an eine Lösung gedacht, die auf eine Integration in die NordLB abzielt.

Faule Schiffskredite machen der Bremer Landesbank zu schaffen. Beistand kommt aus Hannover: Die Muttergesellschaft NordLB will offenbar zu Hilfe eilen. Widerstand gegen diese Lösung kommt vom Land Bremen.

Die Bremer Landesbank (BLB) ächzt unter faulen Schiffskrediten. Das Geldhaus muss einen "hohen dreistelligen Millionenbetrag" abschreiben. Der Stadtstaat Bremen ist außerstande, die BLB alleine zu retten und sendet Hilferufe nach Hannover.

Die NordLB wird in den kommenden drei Jahren Wertberichtigungen vornehmen müssen. Das Geldinstitut ist von der Flaute in der Schifffahrt betroffen. Vorstandschef Dunkel würde Ende nächsten Jahres gerne abtreten.

Die Schifffahrt steckt wegen Überkapazitäten, gestiegener Treibstoffkosten und des mauen Welthandels seit gut fünf Jahren in der Krise. Das trifft nicht nur Banken wie die HSH oder NordLB, sondern auch internationale Großkonzerne. Einer davon reagiert jetzt.

• Riesen in der Konjunkturkrise Das Leiden der Schifffahrtsbranche

Die Norddeutsche Landesbank leidet weiter unter der Flaute in der Schiffbranche. Die Rückstellungen nagen spürbar am Gewinn. Dennoch sieht sich das Institut auf Kurs für seine Jahresziele und gewappnet für kommende Prüfungen.

Die NordLB stemmt sich gegen die Belastungen aus der Schifffahrt und schreibt wieder einen Gewinn. Allerdings legt sie deutlich mehr Geld zur Absicherung auf die Seite. Diese hohe Vorsorge wird wohl auch in den kommenden Quartalen erforderlich sein. Verdienen will das Finanzinstitut dagegen stärker am Mittelstand - wie die Mitbewerber auch.

Anleger mit schwachen Nerven sollten in der neuen Woche besser die Finger vom Aktienmarkt lassen. "Wir erleben unruhige Zeiten", sagt Aktienstratege Tobias Basse von der NordLB. "Die Unsicherheit ist hoch, und die Seitwärtsbewegung dürfte bei hoher Volatilität weiter gehen."