Wirtschaft

Rotstift regiert NordLB streicht Hunderte Stellen

(Foto: picture alliance / Peter Steffen)

Die Schifffahrtskrise setzt der NordLB noch immer massiv zu. Das Geldinstitut will nun ein Sparprogramm umsetzen. Alle Sparten einschließlich der Tochtergesellschaften und Beteiligungen stehen auf dem Prüfstand.

Die Norddeutsche Landesbank (NordLB), die immer noch unter der Krise in der Schifffahrtsbranche leidet, will im Rahmen ihres Sparprogramms bis zu 1250 Stellen streichen. Bereits Anfang April hatte die NordLB angekündigt, bis Ende 2020 zwischen 150 und 200 Millionen Euro einsparen zu wollen, um den Konzern insgesamt wieder nachhaltig profitabel zu machen.

Für das Sparprogramm stehen nach Angaben der NordLB nun alle Sparten einschließlich der Tochtergesellschaften und Beteiligungen auf dem Prüfstand. Zudem erwägt die Bank auch Verkäufe. Ob auch ein Verkauf der Immobilientochter Deutsche Hypothekenbank geprüft wird, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, war kurzfristig nicht zu erfahren.

Die nochmals verschärfte Krise in der Schifffahrtsbranche hatte der NordLB im Jahr 2016 einen erheblichen Verlust eingebrockt. Sie musste die Risikovorsorge für die Schiffsfinanzierung beträchtlich aufstocken, wobei der Großteil auf die Finanzierungen der im Januar übernommenen Bremer Landesbank entfiel.

Im ersten Quartal 2017 ist die Risikovorsorge zwar nun zurückgegangen, doch für NordLB-Chef Thomas Bürkle stelle die Schiffskrise die Bank weiter vor große Herausforderungen. "Nach wie vor können wir keine Entwarnung geben", sagte Bürkle.

Schiffsfinanzierungsportfolio sinkt weiter

Die Schifffahrtsbranche hat seit längerer Zeit mit enormen Überkapazitäten und sinkenden Frachtraten zu kämpfen, darunter leiden die Finanzierer. In Deutschland sind neben NordLB und Bremer Landesbank etwa die HSH Nordbank und die Commerzbank von der Malaise betroffen.

Die NordLB hatte im letzten Jahr beschlossen, ihr Schiffsfinanzierungsportfolio von damals 19 auf 12 bis 14 Milliarden Euro bis Ende 2018 zu reduzieren. Im Jahr 2016 wurde das Schiffskreditportfolio bereits auf 16,8 Milliarden Euro eingedampft. Das Schiffsfinanzierungsportfolio hat die NordLB in den ersten drei Monaten 2017 weiter zurückgeführt und es liegt nun bei 15,9 Milliarden Euro.

Die Nettozuführungen zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft gingen im ersten Quartal auf 126 von 435 Millionen Euro im Vorjahresquartal zurück. Sie entfallen weiterhin zum überwiegenden Teil auf den Bereich Schiffsfinanzierung.

Die NordLB hat das erste Quartal 2017 mit einem Ergebnis vor Steuern von 255 Millionen Euro abgeschlossen. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 214 Millionen Euro. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte die Bank noch einen Vorsteuerverlust von 107 Millionen Euro verzeichnet und einen Nachsteuerverlust von 93 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss lag im ersten Quartal konzernweit bei 406 (Vorjahr 459) Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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