Der finale Tanz ist ausgerufenCristiano Ronaldo unternimmt einen allerletzten Versuch

Eine WM noch für CR7: Superstar Cristiano Ronaldo kündigt an, dass die Endrunde in Kanada, Mexiko und den USA seine letzte Fußball-Weltmeisterschaft als Profi wird. Ob das Turnier auch sein Abschied aus der Nationalmannschaft wird, ist noch nicht klar.
Wie oft hat man schon gedacht: Jetzt, jetzt ist es tatsächlich vorbei. Und war es dann doch nicht. Der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo schien ein ewiges Leben als Profi zu haben. Doch dem ist nicht so. Es geht nun wirklich zu Ende mit der großen Karriere des Portugiesen. Nicht sofort, nicht Knall auf Fall, schleichend, aber unaufhaltsam. Im nächsten Jahr tritt der Superstar von der letzten großen Bühne ab, auf der er sich noch zeigen kann. Die Fußball-WM in den USA, in Kanada und Mexiko ist seine letzte.
Vorausgesetzt, seine Nationalmannschaft qualifiziert sich für das Turnier. Das kann sie an diesem Donnerstag bereits tun. Mit einem Sieg gegen Irland. Den letzten Tanz auf dem größten internationalen Parkett hat Ronaldo an diesem Dienstag ausgerufen: "Definitiv, ja," sagte der 40 Jahre alte portugiesische Stürmer in einem saudischen Forum per Videoschalte, ob er 2026 seine letzte WM spiele: "Ich werde dann 41 Jahre alt sein, und ich denke, das wird der Moment sein." Ist das noch ein Hintertürchen offen?
Eher nicht. Ronaldo hat jahrelang einen erfolgreichen Kampf gegen das Altern bestritten. Anders als viele große Stars vor ihm, schien es kein Ablaufdatum für diesen Mann zu geben, der den Sport verändert hat. Der bei Manchester United und vor allem bei Real Madrid in völlig neuen Dimensionen unterwegs war, dessen Traumtore bis ins kleinste Detail vermessen, dessen Dribblings in allen Winkeln der Welt heroisiert worden waren. Dessen Titel und Rekorde wohl niemand mehr zählen kann. Nie zuvor war ein Fußballer so omnipräsent wie CR7, was aber durch Streaming und die sozialen Medien auch begünstigt worden war.
Messi hat die WM schon gewonnen
In den USA, in Mexiko und Kanada greift der fünfmalige Champions-League-Sieger Ronaldo noch einmal nach dem letzten großen Titel, der ihm noch zur absoluten Perfektion fehlt. Fünf Mal hat er bislang nach dem WM-Pokal gegriffen, immer ging der Griff ins Leere. Anders als bei seinem ewigen Rivalen Lionel Messi. Im "GOAT"-Duell mit dem Argentinier liegt er seit 2022, seit Katar, im Hintertreffen. Dort gewann Messi endlich die WM, was ein emotionaler Triumph. In den USA sehen sich die beiden Giganten nochmal wieder. Ein direktes Duell wäre die Krönung des ewigen Kampfs der Fußball-Heroen.
Den "kleinen" Nationalmannschaftstitel hat Ronaldo mit Portugal auch schon gefeiert, 2016 wurde er Europameister, was gemeinhin als sogar schwerer zu gewinnender Titel gilt, weil die europäischer Konkurrenz als insgesamt dichter gilt. In diesem Sommer fügte er seiner Sammlung noch den (eher unbedeutenden) Titel in der Nations League hinzu.
Ronaldos unvergessenes Drama von 2016
Aber was war das damals für ein Drama im Stadion St. Denis von Paris. Ronaldo musste gegen Frankreich im Finale nach 25 Minuten verletzt vom Platz, er brach hemmungslos in Tränen aus. Seine Portugiesen kämpften wie die Löwen gegen die Gastgeber, trafen in der 109. Minute. Stürmer Eder war in diesem Moment der Held, der CR7 eigentlich sein wollte. Ronaldo stand dick bandagiert an der Seitenlinie, coachte mit, checkte einmal sogar seinen Chef beiseite. Er wollte diesen Triumph unbedingt.
Ob das Turnier im kommenden Jahr auch sein Abschied aus der Nationalmannschaft wird, ist noch nicht klar. Ronaldo deutete aber an, dass sein Karriereende näher komme. "Seien wir ehrlich: Wenn ich 'bald' sage, meine ich damit wahrscheinlich noch ein oder zwei Jahre, die ich noch dabei sein werde", sagte der Profi von Al-Nassr in Saudi-Arabien. Ronaldo war 2022 in die Pro League gewechselt und ist seitdem das Gesicht der Liga. Von seinem Klub im Gastgeberland der WM 2034 wird er dafür mit einem Multimillionen-Vertrag belohnt. Seinem letzten? Ach, wer weiß das schon.