Prozesse

Das Münchener Oberlandesgericht gewährt zum NSU-Prozess keinem türkischen Medium einen festen Presseplatz im Verhandlungsraum – obwohl die Mehrzahl der Opfer der Rechtsextremen Bande aus der Türkei stammt. Die deutschen Medien sind empört.

Acht von zehn Opfern des NSU waren türkischer Abstammung. Dem Prozess rund um die rechtsextreme Terrorbande wird womöglich trotzdem kein türkisches Medium beiwohnen können. Kritiker machen die strikte Akkreditierungspraxis des zuständigen Gerichts dafür verantwortlich, ein deutsches Medium bietet einem türkischen Kollegen gar seinen Platz an. Doch die Behörde lässt sich nicht beirren.

Für Homosexuelle in den USA ist es ein ganz entscheidender Prozess, der vor dem Supreme Court eröffnet wird: Es geht um die Gleichstellung ihrer Beziehungen und ob diese per Volksabstimmung abgeschafft werden darf. Die Richter spalten sich in zwei Lager.

Zehn Menschen sollen die Rechtsterroristen des NSU ermordet haben. Sieben Opfer waren türkischer Abstammung. Doch kein einziges türkisches Medium erhält beim Prozess gegen das mutmaßliche NSU-Mitglied Beate Zschäpe einen garantierten Platz. Parteien und Verbände machen Druck auf das Gericht.

FDP-Präsidiumsmitglied Kubicki ist skeptisch und gibt einem Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Wulff keine Chance. Eine Verurteilung sei "absolut" ausgeschlossen.

• Job weg, Frau weg Die große Leere des Christian W.

Seine Kontakte zur L'Oréal-Erbin und Multimilliardärin Liliane Bettencourt belasten Nicolas Sarkozy seit Jahren. Jetzt eröffnen Untersuchungsrichter ein Anklageverfahren gegen den Ex-Präsidenten. Es geht um Briefe mit Bargeld und einen womöglich illegal finanzierten Wahlkampf. Sarkozys Anhänger vermuten politische Hintergedanken und attackieren die Justiz.

"Der erste Eindruck zählt", besagt ein deutsches Sprichwort. Tatsächlich trifft der Mensch innerhalb ganz kurzer Zeit ein Urteil über sein Gegenüber. Die Region, die bei diesem Prozess aktiviert wird, ist dieselbe, die auch beim Einschätzen von Stimmen arbeitet. Das finden Jülicher Forscher heraus, indem sie mit moderner Technik in die Köpfe ihrer Probanden schauen.

Den Befehl gibt ein Deutscher. Über 130 Menschen werden im September 2009 beim Luftangriff von Kundus verletzt oder getötet. Die Hinterbliebenen verklagen die Bundesrepublik auf insgesamt 3,3 Millionen Euro Schadensersatz. Die Hauptrolle im Prozess spielt der Vertreter der Kläger: ein Deutsch-Afghane. Von Christian Rothenberg

• Hier "lernte die Bundeswehr kämpfen" Deutsche räumen "OP North"

Drei Monate Entzug und Sozialstunden für Lindsay Lohan, doch ein Prozess und eine mögliche Haftstrafe bleiben der US-Schauspielerin erspart. Im Gerichtssaal gesteht Lohan ihre Schuld in einem Fall von Falschaussage bei der Polizei.

Jahrzehntelang machte Australien mit unverheirateten Müttern kurzen Prozess: Sie wurden gezwungen, die Babys wegzugeben. Jetzt entschuldigt sich die Regierung für diese Politik.

• Alternative zur Babyklappe Geburt unter Pseudonym möglich